Dienstag, 16. Juni 2009

The worldchanging project

Heute mal ein kleiner Beitrag die Welt zu verbessern und dazu ist mir eine Idee zu gezwitschert worden.

Ein Projekt das sicheren sauberen Strom aus den Wüsten herstellt und dann auch noch schnell zu uns nach Deutschland importieren kann an so etwas glaubt ihr nicht? Und dass uns das auch bei vielen anderen umweltpolitischen Debatten weiterbringt da denkt ihr nicht mal im Traum daran?

Dann habt ihr wahrscheinlich noch nie von dem Projekt "DESERTEC" gehört.

Da ich das ganze eigentlich nur schlechte präsentieren kann als die Erfinder dieser Idee selber, verweise ich Euch ausnahmsweise auf deren Homepage:

http://www.desertec.org/en/concept/summary/ (english)

Und wer's noch genauer wissen will, kann sich hier http://www.desertec.org/fileadmin/downloads/media/DESERTEC_RedPaper_2nd_de.pdf eine gute 9-seitige Zusammenfassung in Deutsch durchlesen.

Außerdem gibt es darüber natürlich noch Zeitungsberichte wie z.B. hier von der Süddeutschen Zeitung: http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/656/472183/text/

Absolut empfehlenswert sich darüber zu informieren! Ich kann nur hoffen, dass Ihr meinem Rat folgt...

Pizza, Pommes, uvm in Ooty

Montag, 15. Juni 2009

Wenn technischer Fortschritt noch als Magie empfunden wird...

...dann ist die Welt noch so faszinierend und schön, wie sie eigentlich bei jedem von uns sein sollte.

Und so war es für die 2 Kids der Tennisfamily am gestrigen Sonntag wohl ein bezaubernder Nachmittag/Abend.

Aber nun noch mal von vorne. Ich wollte die Tennisfamily ja schon immer mal nach Ooty einladen um Pizza-Essen zu gehen, leider ist der letzte Sonntag sprichtwörtlich in's Wasser gefallen. Und auch unsere vorherigen Versuche die Family zu einem Sonntagsausflug zu überreden, waren nicht sonderlich erfolgreich (obwohl sie schon zu Alisa & Mo's Zeiten begannen).

Nun aber hab ich es doch geschafft sie zu überreden und konnte somit wenigstens die kleine Lavanya (7) und die große Suganya (9) zusammen mit Manuel nach Ooty entführen. Die Eltern konnten leider nicht mit, da sie arbeiten (beide arbeiten als Köche) mussten.

Es mag vielleicht nicht so erstaunlich klingen, was die Kinder alles toll fanden, wenn man bedenkt, dass sie noch nie in einer Rikscha gefahren sind (außer mit uns einmal) und auch noch nie in Ooty waren (außer Sugu einmal mit Mum und anderen weiblichen Verwandten, wo sie sich danach gleich die Standpauke von ihrem Dad anhören durften). Dennoch vergisst man das als hightechverwöhnter Westler manchmal was anderen Leuten eigentlich alles komisch vorkommen muss.

So fing es schon an als sie jeweils eine komplette eisgekühlte Coke für sich bekamen und sie genüsslich mit dem Strohhalm schlürften. Weiter ging's mit Besteck, dass sie sicherlich schon mal irgendwo gesehen haben, aber ihr eigenes für ihr Essen hatten sie - denk ich mal - noch nie. Lustig wurde es dann als sie versucht haben, die Pizza so zu essen, wie man eben in Indien den Reis ist, zwar mit den Händen, aber eben zertrennen und kleine Häufchen in den Mund schieben, was mit einer Pizza nich zu machen ist. Doch sie lernten ziemlich schnell wie man Pizzastücke in den Mund schiebt, natürlich mit der Hand! :)

Magisch wurde es dann aber erst in den "Restrooms" mit Seifenspender, Infrarot-Wasserhähnen und einem Abtrockföhn. Lave fragte mich dort dann, was das für eine Zauberei sei, wo Wasser irgendwo rauskommt, wenn man die Hand vor so ein schwarzes Ding hält und wie das einem das Wasser von den Händen geblasen wird von so einem komischen Teil... :)

Kaum hatten wir im Sidewalk's Café unsere Pizzen aufgegessen ging's nach einem wirklich kurzem Spaziergang, wo wir zu Sugu's, Lave's und auch Manu's Erstaunem ein wildes Pferd mitten auf der Straße gesehen und verfolgt haben, auch gleich in die Rikscha um auf den Berg in das Restaurant mit dem wohl bestem Ambiente des gesamten Niligiri Districts zu fahren, natürlich erst nachdem wir gute Ootyschokolade probiert und eingekauft hatte für Amutha Akka bzw. die Mutter von den Kleinen.

Auf dem Weg haben wir Anna & Helen (mit denen wir zum Abendessen vereinbart waren) getroffen und sie gleich in der Rikscha mitgenommen. Angekommen in King's Cliff durften wir erst mal im "Warterzimmer"/"Chill-Out-Lounge" oder wie man das gemütliche Zimmer mit Feuer im Kamin und angenehmer Musik auf Zimmerlautstärke (nicht üblich in Indien, normalerweise so laut, dass man kein Wort mehr hört) noch so nennen will, Platz nehmen und unsere Bestellungen aufgeben.

Für die beiden Kleinen gab's Chicken Nuggets (die ihnen nich so toll geschmeckt haben, waren auch nicht so gut wie im McD) und Pommes mit sehr guter BBQ-Sauce. Für uns andere Köstlichkeiten wie z.B. Beefsteak für Manuel und Anna oder "American Chopsey" (mit Chicken) für mich, was neu für mich war, aber gut geschmeckt hat. Die Kids waren dann als sie fast aufgegessen hatte pappsatt, aber für eine Kugel Schokoladeneis war natürlich auch noch Platz...

Ganz entzückt waren die Beiden auch wieder vom Papierspender im Bad, wo man sich so viel Papier rausnehmen kann wie man braucht bis man die wohlriechenden Hände von Seife und Wasser trocken bekommt.

Ich glaube am Ende sind Manuel, die Kids und ich mir einig, wenn es ein gelungener Ausflug war, denn sie wahrscheinlich nicht so schnell vergessen.

So ist Sugu in meinen Armen im Bus schon in die Traumwelt hinabgestiegen und Lave war noch hellwach und hörte mit den super Bose-Lautsprechern von Manuel englische Musik, da sie wahrscheinlich zu viel 7up und Coke getrunken hatte und außerdem auf der Hinfahrt schon im Bus geschlafen hatte.

Nächstes Mal sollen aber Mum und Dad aber auch mit. Amutha wollte gar keine Schokolade zu Hause annehmen, weil sie viel lieber Pizza probiert hätte...;)

Freitag, 12. Juni 2009

Meine Zeit ist abgelaufen


Fast zu mindest, 50 Tage sind es noch bis mein Flieger dann hoffentlich mit deutscher Pünktlichkeit auf deutschem Boden absetzt. Wahnsinn, jetzt zählt er sogar schon die Tage, denkt ihr euch wahrscheinlich, aber das hab ich mir von einem anderen Volunteer abgeschaut (natürlich auch doppelt überprüft). Sowieso läuft im Stundentakt nun auf Facebook die Nachrichten über Deutschland runter. Alle weltwärts-Volunteers in Indien scheinen kopfmäßig schon im heißgeliebten Heimatland zu sein. So liest man ständig Statusnachrichten wie „I will miss India so much“, „Monsunregen hat angefangen, hoffentlich regnet es nicht in Deutschland wenn ich ankomme“ oder auch „Hell yeah, I’m coming back!“.

Nun ja wie ich euch berichtet habe, hat dieses Phänomen bei mir schon seit dem angebrochenem zehnten Monat eingesetzt. Nicht dass ich von 3 Monate runter gezählt habe, aber man merkt, dass sich das ganze Jahr dem Ende zu neigt.

Hier sitze ich nun, in meinem für die letzten 2 Monate noch verändertem, Zimmer fast lethargisch und schwelge in Erinnerungen und überlege schon mal was ich vermissen werde und was Neues auf mich zukommt. Immerhin gibt es so was wie einen kleinen Übergang, ich lebe noch ein bisschen westlicher im Moment, denn nun habe ich, man mag es kaum glauben, endlich meine eigene funktionierende Glühbirne bekommen! Yes 2 Monate im Licht! Außerdem habe ich jetzt meinen eigenen Laptop, den mir meine Freunde für die Unibewerbungen mitgebracht haben. So kann ich nun schon mal das gesellschaftliche Leben und das politische Geschehen in Deutschland und der Welt verfolgen, sowie endlich wieder Radio hören!

Ihr fragt euch vielleicht wie ich darüber denke nach einem Jahr Luxusabstinenz zurück in die Heimat zukehren. Und da muss ich Euch sagen, dass ich mich schon richtig darauf freue wieder in Europa, Deutschland und auch München zu sein! Nicht das mir Indien momentan weniger gefällt als sonst und auch sonst hat sich hier nicht so viel geändert, mir geht es nach wie vor sehr gut, aber nach so vielen Monaten merkt man dann doch, dass man irgendwie doch woanders hingehört.

Mit den weisen Worten des römischen Philosophen, Dramatiker und Staatsmannes Lucius Annaeus Seneca will ich mich für heute verabschieden:

"Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zuviel Zeit, die wir nicht nutzen."

Samstag, 6. Juni 2009

Gopi in Erumad

Erumad

@ Anjali's w/ Pathi in Kallar

Kallar

RLIT - Station 9 Der Ruf des Elefanten bei Malambalam

In Gudalur angekommen wurde ich gleich von Usha und ihrer Pediamma (tam. älteste Tante, älter als Mutter/Vater) am Bus Stand abgeholt. Usha freute sich riesig mich zu sehen. Auch sie ist eine meiner Lieblingsschülerinnen. Sie ist total lieb und verehrt ihre Freunde über alles, so hebt sie z.B jede einzelne Verpackungsfolie auf, von Süßigkeiten, die sie von ihren Freunden bekommen hat (nicht viele). Sie ist die einzige die immer am Lachen ist und mit ihr kann man immer Spaß haben, wenn sie nicht gerade lernen muss. Genauso wie die „Gudalur Girls“, von denen mein letzter Blog in Erumad und Pothukolly handelt, hat sich Usha immer für mich eingesetzt.

So zum Beispiel, sorry aber ich muss dieses elendige Thema ansprechen, haben meine tollen korrupten Chefs bei manchen Kids angerufen und wollten, dass sie mich nicht zu ihnen lassen. Ihr Grund war natürlich ihre panische Angst, dass ich mehr über die Missstände hier im Ashram aufdecken kann und erfahre was hier noch so alles schief läuft, was ich auch habe! Er hat ihnen erklärt, dass ich ein ganz schlechter Mensch sei, auch schon aus dem Hostel geworfen wurde und eh nicht mehr für sie arbeite, was natürlich alles erstunken und erlogen ist. Er hat aber nicht mal die Courage gehabt mich selbst zu fragen wohin ich gehe, geschweige denn mich anzurufen und zu fragen wo ich bin. Auch als ich zurück zum Ashram kam, kam kein Wort darüber auf…Na ja da haben sie nicht mit meinen Kids gerechnet, die mich trotzdem aufgenommen haben.

Usha’s Mum wollte mich aber nicht da haben weil sie Nagaraj Glauben schenkte, doch Usha hat gemeint das sei ihr egal und hat solange mit ihre gestritten bis ich kommen konnte. Übrigens hat sich ihr schlechtes Bild von mir sofort geändert als ich dort war, als ich gehen wollte, versucht die Mutter mich noch zu bleiben zu animieren, was ich leider nicht konnte und sogar am Telefon hat sie mich jetzt schon des Öfteren eingeladen und fragt wann ich wieder komme. So viel dazu…

Mit der Rikscha ging’s so weit es ging bis an eine Dorfsgrenze, wo auf einmal helle Aufruhr war. Zig Leute liefen brüllend in den Wald, über die Felder, über die Straßen durch die Palmen hindurch, hunderte andere kamen hingegen schreiend wieder aus dem Wald gerannt.

Ein Elefant hatte in seinem Zorn eine Kuh erlegt und ein Haus komplett zerstört. Nun kamen die ängstlichen aus dem Wald gestürmt, andere mutige Leute hingegen liefen in den Wald hinein um ihn mit vereinten Kräften zu vertreiben.

Für uns hieß das aber, dass eigentlich der einzig passable Weg zu ihrem Haus versperrt war. Nach ca. einer halben Stunde überlegen und es so aussah, dass sie den Elefant nicht in Griff bekommen würden, gab’s die riskante Entscheidung über einen Umweg zu ihrem Haus zu gelangen, was sich als richtiges Abenteuer heraus stellte!

So ging es erst mal von der Straße runter zwischen den Feldern hindurch auf einer rutschigen matschigen Erhöhung, wo man keine 2 Füße nebeneinander stellen konnte. Es war hier schon ziemlich zu balancieren mit meinem Traveler-Rucksack, doch wäre mir eigentlich nichts passiert wenn ich runter gefallen wäre, denn es ging ja nur ca. einen halben Meter runter in’s Feld…

Dann konnte man aber den Elefant lärmen hören und Rufe aus unserer Nähe, er kam anscheinend in unsere Richtung also mussten wir laufen…

Bis wir zu einer gefährlich aussehenden Brücke kamen! Die Brücke bestand nur aus einem Bambusstamm, der windig aussah. Es waren aber ein paar schlaue Menschen auf die Idee gekommen auf Hand Höhe einen Draht vom einem zum anderen Ende zu spannen, der allerdings auch schon durchhing. Es war ziemlich gefährlich, denn drunter war ein Fluss, der auch nicht all zu tief war und große fette Steine hatte. Pediamma hat sich dadurch wenig beängstigen lassen und ist einfach drauf losmarschiert. Da es keine andere Möglichkeit gab, war ich als nächstes dran und das mit meinem riesigen Rucksack auf dem Rücken. Pediamma Spannte den Draht am anderen Ufer, womit es ein wenig leichter war, doch als ich genau in der Mitte war, kam wie in der berühmten Szene in einem Film eine kleines Lüftchen, dass fast das Aus für mich gewesen wäre. Ich konnte mich gerade noch halten. Langsam, wacklig setzte ich einen Fuß vor den anderen bis ich schweißnass endlich das andere Ufer erreichte. Nun war noch Usha dran, die meinen blauen Rucksack trug. Bei ihr fast dasselbe nur noch ein bisschen krasser, sie sah so wackelig aus, dass ich einen Schritt in ihrer Richtung gemacht hab um sie halb aufzufangen...

Letztendlich haben wir es geschafft und – da sind Usha und ich uns einig – werden wir das sicher nie vergessen! Aber wir hatten noch nicht mal den halben Weg hinter uns, nun ging es weiter auf einer kleinen Straße, wo wir beim vorübergehen einen verwüsteten Stall gesehen haben, wo auch der Elefant durchgerannt war. Schließlich ging es dann Berg auf durch einen richtigen Wald, wo mir schon klar war, dass es hier fast nichts mehr geben wird. Als wir aus dem Wald heraustraten erbot sich mir ein toller Blick über ein riesiges, grünes, idyllisches Tal, was das Dorf Malambalam darstellt.

Dort war dann auch gleich das Haus. Das echt schön war. Es ist komplett aus Lehm, bis auf das Dach, das aus Ziegeln besteht. Durch den Lehm und da es keine Fenster gibt ist es super schön kühl innen. Sie haben einen größeren Vorhof und einen kleinen Bereich der von einem geflochtenem Bananenblattzaun (wird hier im Süden sehr oft verwendet) und einem Tuch als Dusche abgetrennt ist, worin man natürlich mit Eimern duscht, die man davor hoch getragen hat. Neben dem freien Vorhof ist auch noch eine große Ananas und Bananenplantage, die ihnen gehört.

Der Platz ist so friedlich und abgeschieden, dass er der perfekte Platz für einen Künstler, vor allem für Maler, wegen der schönen Szenerie ist. Also falls jemand mal Ruhe haben will und sich ab und zu nicht all zu oft, von einem fernen Ruf eines Elefanten (war kein Einzelfall, passiert ab und an mal hier) nicht stören lässt, kann ich den Platz hier wärmstens empfehlen und die Familie ist auch so super nett, dass sie jeden herzlich willkommen heißen würde.

Erst mal haben wir ein bisschen geplaudert, dann haben wir die Schwester die nahe wohnt besucht. Sie hat ein Haus, wie es einige hier haben und zwar ist hier das Dach auf dem Boden und dass Haus wurde sozusagen in den Boden rein gegraben, so dass man sich sehr ducken muss um rein zu kommen. Keine Ahnung wie alte Personen da ein und aus gehen sollen.

Abends gab es dann Reis mit Spinat und vor dem Schlafen gehen wurde natürlich noch einiges geplaudert bei Kerzenlicht. Die Kerzen sind hier aus Flaschen gemacht in die Öl gekippt wurde und ein dicker Dicht drinnen steckt.

Kloserie: Da das Ablassen von Exkrementen mit unter an den verschiedensten Plätzen war auf meiner Reise, werde ich auch davon ein bisschen berichten. Wem das zu ekelig ist, kann ja einfach weiterscrollen.

Hier auf jeden gab es natürlich kein Klo, so musste man einfach die Bananen/Ananas Plantage hoch laufen und sich da ein geeignetes Plätzchen suchen, was für mich ziemlich komisch war, denn bis jetzt hatte ich das immer geschickt vermeiden können, doch hier gab es keinen Ausweg. So hinterließ ich meine Fäkalien zwischen einem Ameisenberg und einem Termitenhügel, ein bisschen weg von den Bananen & Ananässen.

Am nächsten Tag als wir auf den Bus warteten um von Malambalam nach Gudalur zu kommen haben wir einen Transvestiten getroffen, was ich für eine kleines Dorf unmöglich gehalten hätte, denn so was ist ja in Deutschland schon schwer, war hier eigentlich überhaupt kein Problem.

Sie (Usha & ihre ältere Schwester Meena) haben mich dann noch zum Bus gebracht und mir gewunken bis er abgefahren ist…:)

Zur Situation: Usha lebt mit ihrer Mum und 2 älteren Schwestern abgeschieden in Malambalam. Sie hat das beste Englisch im Hostel unter den Mädchen gesprochen. Hat, weil sie in der 10 Klasse war und damit die Schule beendet hat. Mit ca. 380 Punkten von 500 war sie eine der besten Schülerinnen. Sie wollte eigentlich in Ooty in ein Hostel und dort +1, +2 machen, was ungefähr unserem Gymnasium entspricht. Allerdings lässt ihre Mutter sie wahrscheinlich nicht und will sie irgendwo in Gudalur unterbringen.

Die allein erziehende Mutter arbeitet in einem „Social Welfare Office“ oder so, was genau sie da macht, weis ich nicht. Allerdings hat sie ab und zu während der Arbeit Ausländer kennengelernt, die auch mal sehen wohnen wie die Leute hier so leben, also war ich nicht der erste „Weiße“ der bei ihnen zu Hause war.

Der Vater ist angeblich abgehauen, als Usha noch ein kleines Kind war, er lebt nun wo anders und Usha hat ihn nie mehr zu Gesicht bekommen.

European Election 2009



Liebe Europäer,

es steht mal wieder die nächste Wahl an und ich wollte Euch bitten/auffordern doch wählen zu gehen...

Am nächsten Sonntag, den 7.Juli ist es soweit, dann dürft Ihr entscheiden, welche 99 deutsche Politiker in das europäische Parlament einziehen.

Allen Zweiflern und Wahlmuffeln kann ich nur soviel sagen:

1.) Geht wählen, denn auch wenn Ihr denkt, dass Ihr nichts damit verändern könnt, so darf man doch die Hoffnung nie aufgeben.

2.) Eure Stimme bekommt zusammen mit anderen Gewicht also zählt sie doch!

3.) Eure Stimme ist wahlentscheidend wie alle anderen. Jede Stimme zählt. Adenauer wurde schließlich 1949 auch nur mit einer einzigen Stimme Mehrheit vom Bundestag zum Kanzler gewählt, warum sollte sich so eine Möglichkeit nicht noch mal ereignen?

4.) Nicht-Wähler und Ungültig-Wähler stärken kleineren (radikalen) Parteien unabsichtlich den Rücken, denn mit einer kleineren Wählerschicht steigt automatisch die Prozentzahl und die Entscheidungskraft einer einzelnen Stimme!

Wer noch unsicher ist welche der 32 antretenden Parteien er/sie wählen soll, kann sich hier Klarheit verschaffen:

- http://www.wahl-o-mat.de/europa2009/index.php
- http://www.votematch.eu/
- http://www.bpb.de/methodik/DGRSLB,0,0,Wahl_zum_Europ%E4ischen_Parlament.html

Viel Spaß beim Ankreuzen & einen schönen Wahlsonntag wünscht Euch

Akil

P.S.: Ich bin meinem bürgerlichem Recht schon nachgegangen und habe aus Indien gewählt!

P.P.S.: Weitersagen & Freunde, Verwandte und Bekannte überzeugen... ;-D

P.P.P.S.: Wusstet Ihr dass das Europäische Parlament 40 - 66% (je nach Berechnung) aller politischen Entscheidungen in Deutschland beeinflußt...?

RLIT - Station 2 to 8 Bei den Tribals in Erumad & Pothukolly

So nun ging die Tour erst richtig los.

(TAG 1) Mit dem Bus nach Gudalur und dort dann in einen Townbus nach Erumad.
Erumad ist an der Grenze zu Kerala, man ganz einfach rüber laufen. Deshalb ist es auch ein ganzes Stückchen von Gudalur, ca. 2 Stunden mit dem Bus.

Dort wurde ich erst Mal von Gopi, unserem "Boy's Warden" in Empfang genommen und zu meiner "Gastfamilie" geführt. Denn da sie wussten, dass ich komme, haben sie ein Platz zum Schlafen für mich organisiert, da alle Häuser sonst zu klein sind. Mit der Familie hab ich mich auf Anhieb gut verstanden. Die Mutter, die nur "Teacher" (indisch für Lehrerin, "Sir" oder "Master" für Lehrer) ist die jenige, die die zwei wardens nach Coonoor zu uns in's Ashram geschickt hat und zusammen mit dem Headmaster ihrer Schule hat sie auch einige Kinder zu uns geschickt.

Dann ging's zu Gopi (Station 2) nach Hause, wo ich erst Mal Essen musste, wie es sich gehört! Sie hatten sogar extra Chicken gemacht! Dann wurde mir sogar exklusiv eine Mango vom Baum geholt, der mitten vor dem Haus steht. Hat echt super lecker geschmeckt so frisch! Nach einem kleinen Spaziergang in der Gegend sind wir dann per Rikscha (20 Rs, aber doch ein ganzes Stückchen) zu Manval Kootata, wo Priya (aka Preetha) und ihrer kleineren Schwester Nandu (aka Nandini) (Station 3), Shiny (Station 4) und Sheeba (Station 5) wohnen. Preetha und Shiny sind die zwei Mädls die sich am besten mit mir verstehen und dass schon seitdem ich im Ashram bin. Sie reden fast jeden Tag mit mir, fragen mich wie's mir geht und erzählen mir wie's Ihnen geht und was sie so machen. Sie sind alle Tribals, so wie alle die dort leben.

Es ist eine größere betonierte Fläche mit Häusern aus Lehm/Beton drauf. Sie wohnen Preetha & Nandini's (Geschwister) Haus steht direkt neben Shiny's Haus und Sheeba's Haus ca. 3 weiter. Weil heute "Tirvila" (ich glaube man übersetzt es am besten mit Fest/Veranstaltung) ist nämlich Neujahr, sind viele der Bewohner schon mittags über besoffen, so wurde ich auch schon in Gopi's Haus gefragt, ob ich Alkohol haben will, was ich dankend abgelehnt habe!

Nach Tee, Tratsch und TV, ja sie haben alle einen Ferseher, aber keine Toiletten/Bäder und kein Wasseranschluß (Wasser wird aus den naheliegenden Puppen oder Ziehbrunnen geholt), gehen wir (mittlerweile Preetha, Shiny, Sheeba, Gopi & ich) dann mit Sheeba's Dad zu "Tschetschi"'s (aka Latha) Haus (Station 6) auf dem nächsten Berg. "Tschetschi" steht für große Schwester in Maliyalam der Sprache der Bewohner Kerala's und hier spricht eg jeder Maliyalam und viele kein Tamil, obwohl es noch zu Tamil Nadu gehört. Das Haus von Latha (unsers weiblicher Wardens) ist deutlich größer und abgelegener als die Häuser meiner kids. Sie haben ca. 10-15 Hunde und viele andere Tiere. Nach einem weiteren Tee (hab am ganzen Tag ca. 7 Tees bekommen) sind war dann mit Latha weiter spazieren gegangen und haben bei diversen Freunden und Verwandten von Latha vorbeigeschaut.

Dann geht's für Gopi und mich schon wieder zurück zu meiner "Gastfamilie", wo wir nach 'ner kurzen Runde TV mit den 3 Söhnen der Family und mit Gopi erst mal richtig Feuerwerk anzünden, wobei vor allem Gopi dabei richtig abgeht und ziemlich unkontrolliert durch die Gegend böllert!

Abends geht's dann zur Tirvila, wo Kinder eine Playback-Show veranstalten. Um 1 Uhr bin ich dann allerdings zu müde gewesen um es bis um 5 Uhr durchzuhalten, somit sind wir dann zum Haus schlafen gegangen.

(TAG 2) Zum Frühstück gab's Uppuma (keine Ahnung wie man das beschreibt, gematschter Weizen?!) mit Fisch, was ziemlich lecker war. Dann ging's wieder zu Priya & Co. Da Nandu sehr schüchtern ist und mit fast niemandem was macht, haben wir sie da gelassen und sind dann zu fünft (Priya, Shiny, Sheeba, Gopi & ich) mit dem Bus nach Pothukolly gefahren, wo noch ein paar kids von mir leben. Und zwar direkt nebeneinander ist das Haus (Station 7) von Vani (aka Vanitha) und ihrem kleineren Bruder Vis (aka Viswa, Viswanathan) und das von Udaya (aka Udayakumari) und ihrer kleinen Schwester Sangeetha (Station 8). Vis ist unser kleines Fußballtalent, er kennt keine Angst auch nicht bei Gegnern die doppelt so groß und doppelt so alt sind wir er. Vani kann auch super Fußball spielen (liegt wohl in der Familie), so ist sie die beste der Mädchen beim Fußball.

Nach Tee & Snacks in beiden Häusern, zig Fotos und einem Besuch ihrer alten Schule, die gleich 20 Meter vor den Haustüren steht, sind wir alle zusammen tief durch den Wald zu einem Fluß gegangen, worin Vis, Vani und ich drin gebadet haben. Dann ging's schon wieder zurück.

Wir 5 sind dann in einem Jeep (gibt keinen Bus dort) zu unserem Dorf gefahren. War ziemlich abenteuerlich, denn wir (Gopi & ich) hingen hinten dran am Wagen, was bei dem schnellen Tempo, dass er manchmal vorlegt hat schon auf die Muskeln ging, vor allem wenn's dann in scharfe Kurven ging hat es mich förmlich zur Seite geschleudert.

Am Abend ging die Tirvila weiter, dieses Mal aber mit einer angesagten Band, die alle aktuellen Superhit spielen konnten, da ich wieder so müde war und Gopi aber erst Mal nicht Heim wollte, durfte ich auf einem hauchdünnen Tuch auf einem kleinen Hügel (mit Steinen) für kurze Zeit schlafen, was im Nachhinein gesehen, der schlechteste Schlafplatz auf meiner ganzen Tour gewesen ist!

(TAG 3) Eigentlich wollte ich dann zu Usha nach Gudalur fahren, doch als ich sie angerufen habe, hat die Mutter gemeint, dass sie in einer andere Stadt gefahren sei und nicht mehr zurück komme am selben Tag. Also hat mich erst mal der Vater der "Gastfamilie" mit nach Sulthan Bathery genommen, was in Kerala liegt und die nächst größere Stadt ist. Dort haben wir uns einen kleinen Unterschlüpf eben Sulthan's Bathery angeschaut, der angeblich einen Tunnel bis zum Palast in Mysore früher gehabt hat um dem Maharaja zu ermöglichen ziemlich weit zu fliehen.
Am Nachmittag bin ich dann alleine nach Manval Kootata gefahren zu Shiny & Co., die mit mir dann im Dschungel waren und mir da auch den "Lover" (Geliebten) von einen von ihnen vorgestellt haben. Mit dem hab ich heute noch öfter per Telefon Kontakt, da er super nett ist und natürlich in seinem kleinen Dorf wenig bis nichts zu tun hat den lieben langen Tag.

Am Abend haben sie mich dann überzeugt bei Ihnen zu übernachten, so hab ich in einem Zimmer, dass normalerweise tagsüber 'ner Schule dient, wo die Jungs aber Nachts immer schlafen mit dem Bruder von Shiny, dem Bruder von Priya/Nandu und dem Lover geschlafen. Natürlich auf 'ner Bastmatte wie die anderen auch! Darauf hab ich erstaunlich gut geschlafen, wie ein Baby, und als ich aufgewacht bin, waren schon alle wach...;D

Noch kurz zur Situation:

Shiny hat mehrere kleinere Geschwister und eben einen großen Bruder, Vater und Mutter.

Sheeba hat auch Mutter und Vater, allerdings keine Geschwister.

Preetha und Nandini leben mit ihrem größeren Bruder und ihrer allein erziehenden Mutterund ihrer Oma im Haus. Die Mutter arbeitet als "Tealeafplucker" (Teeblattpflücker) was dort in der Gegend die Hauptbeschäftigung ist, von 8 Uhr morgens bis 17 Uhr abends mit einer Stunde Pause auf einem Gebiet von 44 ha.

Der Vater war ein Alkoholiker und hat versucht die Mutter umzubringen, aber die mutige damals sehr junge Nandini hat sich als kleines Kind dazwischen geworfen und hat angeblich deswegen eine Schnittwunde vom Hals über die Brust und eine vom Bein zum Bauch. Der Vater wurde verhaftet ist aber dieses oder letztes Jahr frei gekommen, lebt jetzt aber ohne Kontakt zu ihnen irgendwo anders. (Quelle: Latha)

Die Häuser in denen sie jetzt leben wurden ihnen vor 40 Jahren von der Regierung geschenkt. Da hat die Regierung anscheinend einiges getan um eine "Enttribalisierung" voran zu treiben.

Freitag, 5. Juni 2009

RLIT - Station 1 Heimlich mit Pathi nach Kallar

Wie alles begann:

Eines Tages weckte mich unsere gute Rukhmani-Pathi auf um mir zu sagen, dass sie zu Anjali fahre und ob ich sie begleiten will. Ich hab nur kurz überlegt und dann Ja gesagt. So ist Pathi dann ca. 30 Minuten später aus dem Ashram gegangen, vorher hat sie mich bei Seite genommen und gemeint sie habe Siva erzählt sie fahre zu ihrer Tochter und ich solle in ca. 5 bis 10 minütigem Abstand zum Mount Pleasant folgen. Was ich dann getan habe, ich habe gesagt ich gehe nach Ooty, wohin ich tatsächlich am Abend noch hin musste.

Als ich den Berg hinauf ging hab ich sie dann gesehen. Als ich sie eingeholt habe gingen wir dann erst mal 50 bis 100 Meter ohne ein Wort und ohne uns anzuschauen die Straße entlang bergabwärts, bis wir dann in schallendem Gelächter ausbrachen... Es war wie in einem guten Hollywoodfilm, war echt ein tolles Gefühl irgendwie unser Management ausgetrickst zu haben und ausgebüchst zu sein. Denn was man noch wissen muss, Anjali hat über die Missstände im Ashram berichtet und hat das Hostel kurz nachdem ich angekommen war verlassen. Allerdings hab ich mich mit ihr und Citra & Suthar (beide sind angeblich aus dem selben Grund und zur selben Zeit aus dem Hostel gegangen) zu dem Zeitpunkt mit unter am besten verstanden. Sie ist dann irgendwann zurück gekommen um in Coonoor in der Shanti Vijaya School zu lernen und hat währenddessen bei der Tennisfamily gelebt, wodurch sich unser Kontakt noch etwas vertieft hat.

Mit dem Bus sind wir dann nach Kallar gefahren, wo der Busfahrer erst Mal unsere Rufe überhört hat, dann aber doch noch zu stehen gekommen ist. Wir dann erst mal ein kleines Stückchen zurück gegangen und dann gleich in's Dorf rein. Auf der Busfahrt ist mir zum ersten Mal die Idee zu der Tour gekommen und hat sich durch den positiven Besuch gleich mal gefestigt.

Das Haus von Anjali's Familie ist ganz einfach gebaut. Einfaches Lehmhaus mit Strohdach, wenn ich mich recht erinnere und natürlich keiner Toilette, keinem Wasser und keinem Strom. Sie lebt dort tatsächlich in einem kleinen Raum, der winzig ist mit 2 kleineren Brüdern und 3 kleineren Schwestern plus Mama und Papa.

Erst mal musste ich traditionell Reis essen, dann wurde 'ne Menge geplaudert und schließlich bin ich mit Pathi, Anjali und 4 Geschwistern zum Fluß gegangen, für kurze Zeit über die Bahngleise der Ooty-Mettupaliyam Toytrain, wo ein paar der Kids auch barfuß keine Probleme hatten, obwohl es fast glühend heiß war!

Im Fluß haben die Kids dann erst mal 'ne Weile rumgeplanscht bis sie mich überzeugen konnten doch in's Wasser zu gehen. Dann haben wir noch ein paar tolle Fotos gemacht und dann ging's zurück zum Haus, wo Pathi und ich uns nach einem Tee verabschiedet hatten. Natürlich wollten alle, dass ich gleich eine Nacht bleibe und wenn nicht ja bald wieder komme und dann länger bleibe...;D

Obwohl die Real Life Tour da erst in den Anfängen, dass heißt sich eigentlich erst in meinem Kopf entwickelte, zähle ich diesen Besuch bei Anjali schon mit dazu!

Donnerstag, 4. Juni 2009

Deutsche in Dubaier Krankenhaus mit "food poisoning" - unglaublich aber wahr

Es gehört zwar nicht zu meinen direkt zu meinen Erlebnissen, dennoch ist es nah mit mir vernezt was meine Besucher noch durch machen mussten.
´
Als mich nämlich ein Anruf am Tag der eigentlichen Ankunft von Marcus & Moritz in München erreichte, erwartete ich nichts schlimmes. Doch anstattdessen kam aus dem Hörer eine sichtlich traurige wie auch geschockte Stimme die Anton (auch einer meiner besten Freunde in München) gehörte. Meine Stimme klang dannach wahrscheinlich genauso...

Aber hier die Geschichte dazu:

Nachdem Marcus und Moritz am letzten Tag sich nur von je 3 Chickenburger im Mc Donald's in Bangalore ernährt haben und dann in Flieger nach Dubai gestiegen sind, verspürten sie im Flieger keinen Appetit mehr, dann wurde ihnen schlecht und sie mussten die ganze Zeit auf's Klo rennen. In Dubai angekommen wurden sie dann nachdem sie noch mal auf der Toilette waren mit einem Kart zur Krankenstation gefahren, wo sie Infusionen und Mittel gegen den Durchfall bekommen haben, der sehr stark gewesen sein muss. Diagnostiziert wurde ihnen "food poisioning" (=Lebensmittelvergiftung). Moritz, der Arme, wurde dann sogar in ein Dubaier Krankenhaus verfrachtet.

Am nächsten Tag ging der Daumen dann aber hoch und sie durften in einem super luxuriösem exklusiven Emirates-Hotel nächtigen und sich sattessen, was sie leider nicht konnten, aufgrund ihres Zustandes. So konnten sie dann schon wieder nach München fliegen.

Und all das, Emirates sei Dank, gratis, was ich sehr beeindruckend finde und mich noch weiter in dem Glauben bestärkt, dass Emirates eine der besten Fluggesellschaften der Welt ist!

Was hier mehr wie ein Bild-Titel-Story klingt ist ihnen tatsächlich passiert und ich bin froh, dass das Bangen ein Ende hat und sie wohlbehalten in Deutschland sind!

T-Pot, Rauch & Backwaters in Kochi (Kerala)

(TAG 12) Spät Abends am Tag davor in Fort Kochi angekommen, haben wir es eher ruhiger angehen lassen und haben erst mal ein Frühstück im legendären T-Pot (Restaurant mit hunderten Teapots, dass einen tollen Stil hat und wo sogar die Tische aus alten Teekisten bestehen) genossen, danach ging's gemütlich weiter über den Café Coffe Day in der Stadt rumschlendern vom kleinen Markt, der Einkaufsstraße bis zu den riesigen chinesischen Fischernetzen. Am Abend zeigte der Himmel den beiden Indienbesuchern mit einem kleinem Vormonsun, was während der Monsunzeit so alles aus den Wolken geschüttet wird...

(TAG 13) Nun war unsere Backwaters-Tour eingeplant. In der Früh wurden wir mit einem kleinem Van abgeholt und mit ca. 10 anderen internationalen Gästen (Polen, Indien, USA, ...) wurden wir zu den Anfängen der Backwaters im Umkreis von 30 km außerhalb Kochi/Ernakulum gefahren. Dort ging es in ein großes Boot, dass von nur 2 Männern (einer vorne einer hinten) mit ca. 3 Meter langen Bambusstäben/stöckern angetrieben wurde, so wurden wir rumgeschoben was unglaublich angenehm war, weil leise und relaxt...

Halt wurde ein Mal bei einer kleinen "Fabrik" gemacht, wo ca. 4-5 Arbeiter Muscheln auf Kokosnussschalen verbrennen und dass mit Wasser zu weißen Pulver vermischen, was dann u.a. als Hausputz verwendet wird.

Das andere Mal hielten wir an um zu Bestaunen wie 2 Arbeiterinnen wieder aus Kokosnüssen etwas erarbeiten. Dieses Mal wurden daraus Seile gemacht, war einfach aussah ist sicher harte Arbeit...

Auf der Rückfahrt haben wir uns beim Pizza Hut absetzen lassen und sind dann mit der überfüllten maroden indischen Fähre von Ernakulum nach Fort Kochi für 2,5 Rs pro Person übergesetzt. Dieses Mal hab ich leider keine Delfine entdecken können, dennoch ist so eine Schiffsfahrt immer was tolles!

Nachdem wir Abends kurz bei einer lärmenden Anti-Israel-Kundgebung am Hauptplatz vorbei geschaut hatten gingen wir zum Café Cuba, wo mein Freund (als friend wird dort jede person bezeichnet, allerdings wurde ich schon mal von ihm als Kunde angeworben als ich mit David dort war) uns beim Essen mit Rauch zugeräuchert hat um die zahlreichen Mücken von uns fern zu halten. Als Moritz ihm dann dafür belohnt hat, kannte er dann gar keine Gnade mehr vor den Mücken und hat immer mehr "ongeputtet" von seinem Stoff auf die glühende Kohle in seinem Weihrauchschwenker und schließlich hat er dann einfach das komplette Rauchmittel das er hatte rein gekippt und ist nur noch fröhlich tanzend, singend und scherzend um uns rumgelaufen, was ihm noch mal ein Trinkgeld von einem € von Moritz eingebracht hat... ;-D

(TAG 14) Genau nach 2 Wochen Besuch trennten sich nun die Wege meiner treuen Gefährten aus München und mir. Gegen Mittag verließen MaC! & Morí dann die Stadt Richtung Flughafen von wo aus sie nach Bangalore flogen um dort noch ein paar Tage zu verbringen. Für mich ging es per Privatbus nach Coimbatore und von dort aus nach Coonoor! Lustiger Weise hab ich kurz vor der Abfahrt Beth (UK) & Sandra (GER) getroffen, die beide in Ooty arbeiten. So sind wir dann noch ein bisschen rumgelaufen und ich hab sie ein bisschen rumgeführt, da ich die Stadt mittlerweile schon ziemlich gut kenne. So hab ich sie dann auch zu unserem "Rauchschwenkerfreund" geführt, wo ich mich dann von ihnen verabschiedet habe...

Mittwoch, 3. Juni 2009

Zwischenstop in Mangalore

Angekommen in Mangalore haben wir im Hotel Moti Mahal eingecheckt, dass sogar nen Swimmingpool hatte! Wir konnten dort dann das UEFA-Cup Spiel mit nur deutscher Beteiligung während des Essens im Restaurant halb sehen, aber einer der Ober hatte dafür wenig Verständnis und hat einfach auf Cricket umgeschaltet.

Mangalore an sich ist überhaupt keine tolle Stadt, aber hat die hübschesten Inderinnen überhaupt, da sind Moritz und ich mir einig!-)

(TAG 11) Denoch wollten wir Mangalore verlassen und nach Fort Cochi reisen, nur waren alle Busse und Züge voll. Ein Taxi hätte 5000 Rs gekostet und da es einen günstigen Flug 8037 Rs (3 Personen) gab, haben wir den Flug gebucht und sind dann nachmittags zum Flughafen gefahren. Der Flug hatte Verspätung und da wir Kingfisher Airlines geflogen sind und nicht irgendeine Fluggesellschaft, gab es Verköstigung gesponsert entweder ein Sandwich oder ein Masala Dosai plus ein Getränk. Auch auf dem Flug haben wir was bekommen was ich kaum erwartet hätte bei einem indischen 45 Minuten Flug. In Kochi gelandet haben wir uns ein Taxi zum Hotel "Delight's Homestay" genommen.

Dienstag, 2. Juni 2009

Bei Kakerlaken, Wasserschlangen & Party in Goa (Baga)

(TAG 5) Angekommen in Goa sind wir aus Panjim mit dem Taxi nach Calangute gefahren und haben erst am Abend festgestellt, dass wir noch ein ganzes Stück weg von Baga waren. So waren auch unabsichtlich im Johnny's Hotel, was die heißeste Nacht unseres Lebens wurde, denn irgendwie waren die Zimmer so komisch gebaut, dass sie Wärme speichern, so war es indem Zimmer wie ich es noch nicht erlebt hatte...

(TAG 6) Am nächsten Tag sind wir dann nach Baga in'a Angeline Beach Resort gewechselt, was viel besser war. Denoch kam es zu einem Zwischenfall, als Moritz und Marcus gerade in ihrem Medikamentenbattle waren, wer die stärkeren Medikamente für was dabei hat. Denn dann sauste eine große Kakerlake durch's Zimmer, als Moritz komplett ausgetickt ist, denn er hat eine Kakerlakophobie oder so ähnlich...;) auf jeden Fall einfach panische Angst vor Kakerlaken, so hat er sich als erstes Marcus Desinfektionsmittel geschnappt und versucht sie zu besprühen, die war allerdings viel zu schnell für ihn. Moritz der normalerweise in solchen Ländern immer ein ultra hartes Spray für solche Fälle dabei hat, war der Kakerlake hilflos ausgeliefert.

Dann hab ich einfach das Bett zur Seite geschoben, wo Moritz gleich eine Sandale drauf geworfen hat, was natürlich nichts gebracht hat, außer das die Kakerlake gewarnt war und schneller auf mich zu gerannt ist, nichtsdestotrotz bin ich einfach draufgestiegen...

Als wir aber nach 5 Minuten noch mal drauf geschaut haben, hat sie immer noch mit ein paar Ärmchen gewackelt, unglaublich! Moritz kannte dann gar nichts mehr und hat sein Pfefferspray draufgehalten, was natürlich unheimlich hart ist, so ist er hustend raus gelaufen und lag dann vor unserem Hotelzimmer halb K.O. am Boden, obwohl er nur ein Kleinbisschen abbekommen hatte, Marcus und ich sind gleich hinter her gestürmt und haben die die Fenster im Gang aufgerissen...

Als Moritz sich wieder einigermaßen erholt hatte, sind wir abwechselnd als SEK in's Zimmer gestürmt ohne zu atmen und haben auch da die Türen zum Balkon aufgemacht...

Im Gang wo wir gewartet haben kam mit dem Zug das Zeug auch vorbei, was uns auch fast umgehauen hätte, deswegen mussten wir noch ein Stockwerk drunter warten... Hätte eine lustige Szene gegeben, wenn man uns dabei gesehen hätte! So konnten wir nach ca. 20 Minuten wieder reingehen und die Stoffe waren verflogen. Aber ich hätte nie im Leben vermutet, dass ein Pfefferspray so eine starke Wirkung hat!

Dann ging es in's Tito's mit dem schon ewig wartendem Manuel (mein Mitvolunteer hier in Coonoor, der ca. schon 'ne Woche in Baga war). Tito's ist ein cooler Club der leider 500/800 Rs Eintritt kostet (für Männer), nur war fast keiner da, so waren wir am Ende "the last men standing/dancing" und der Club hat 'ne halbe Stunde früher zu gemacht als er sollte. Des Weiteren wird er unglaublich runter gekühlt, so dass man in T-Shirt eg kaum tanzen kann...

(TAG 7) Am Tag drauf wurde am Strand gefrühstückt und dann natürlich ein "Killer-Angriffs-Spray" gakauft, welches Moritz auch schon in CoRi verwendet hat. Am Abend ging's dann in's Mambo's, was zum Tito's dazu gehört, aber viel besser (besucht) ist! Aber auch hier zahlt man 500/800 Rs Eintritt und es gibt nur "Couple-Entry"... Auf jeden Fall hatten wir 'ne tolle Party. Der Club hat sogar einen Bullen auf dem man reiten kann und die Zeit gemessen wird, bis man runter fällt.

(TAG 8) Am nächsten Tag haben wir einen Tagesausflug nach Mandrem (Beach) gemacht. Als wir am Strand ankamen, war das erste was wir gesehen haben, dass 3 Männer eine lange Wasserschlange, die eindeutig vor ihrem Tod noch was verzehrt hat, aus dem Meer gezogen haben.

Verschreckt hab ich eine Russin, die wie sich raus stellte schon seit 7 Jahren dort lebte gefragt, ob es so was des Öfteren gibt. Als beruhigende Antwort erhielt ich, dass sie noch nie eine gesehen hat und sie sich gleich mit ihren 2 Kindern anschauen gegangen ist...

So konnten wir doch noch am endlos langen Strand frei im Wasser herumtollen ;)
Am Abend ging's dann in's Fiesta, dass wohl beste Restaurant in dem ich je war. Es hat Schlagzeilen in den größten Zeitungen der Welt und ist vom Ambiente her und der Essensqualität sicher so gut wie ein 5 Sterne Restaurant. Deswegen sind aber auch die Preise für indische Preise entsprechend hoch, aber für die Qualität noch günstig! Es gibt zum Beispiel nur Himalaya-Wasser für 65 Rs (1€) die Flasche, im Vergleich kostet überall in Indien eine 1L Flasche 10 - 15 Rs.

(TAG 10) Am 28sten haben wir dann schließlich Goa verlassen, zuerst wollten wir aber noch im Lila Café (Pumpernickel Health Food Company) frühstücken, aber als wir es nach einem anstrengendem ca. 40 minütigem Weg endlich gefunden hatten, stand davor "Closed on Tuesdays", natürlich war es Dienstag.

So haben wir uns in einer Rikscha, die genau zur rechten Zeit kam, zum Subway fahren lassen bevor wir dann abenteuerlich in der General Class aus Madagon/Magao (Goa) nach Mangalore (Karnataka) gefahren sind mit ca. 300 Leuten in einem Zugabteil. Und natürlich war mein Gegenüber ein Mann, der in Deutschland studiert hatte und dort ab und zu hin fährt..

Zufälle gibt's die gibt's gar nicht!

Von Ohm Shanti Shanti, Babykrokodil und abenteuerlichen Bus- & Bootfahrten (Hampi)

(TAG 3) Das Abenteuer ging weiter in Hampi. Die ersten Leute die uns dort angesprochen haben waren 3 ungeheuer ulkig aussehende in hinduistischer orangenfarbener Kluft gekleidete "Wannabe-Monks" die wollten, dass wir ein Foto von Ihnen machen und angeblich kein Geld dafür wollten, was wir aber nicht ausprobiert haben. Ihre Worte waren: "Ohm Shanti, Shanti..." was ungeheuer lustig sein kann, wenn man sich umdreht und wie aus dem Nichts die 3 lustigen Männer da stehen und "Ohm Shanti Shanti" sagen. Erinnert sehr an die Szene mit den Indianern aus "Der Schuh des Manitu" als sie ankommen und einer schreit "Indiaaaaaaaner!" und sie nur "Ja, Servus!"

Nach einem ordentlichen Mahl im "Mango Tree" (wie in meinem letzten Blog aus Hampi berichtet eins der besten Restaurants in Indien, wegen ihrem westlich-indischem Mixessen wie die Nutella-Chappati oder das Tomato-Cheese-Parotha, das schmeckt wie ein Pizza) haben wir einen Berg erklummen, auf deren Spitze uns ein gigantischer Ausblick gab. Wie in einem guten Buch erschieh da inmitten von der schönen Steinlandschaft war dort ein Tempel vor den Palmenhainen!

Dort sind wir rumgestreunt bis wir fast verdurstet sind und umgekehrt sind.

Nachdem Abendessen war Moritz noch kurz im iNetCafé wo der Inder von ihm 15 Rs wollte. Der gutmütige aber auch verplante Moritz hat ihm 15 Rs gegeben, aber als dem Inder das nicht genug erschien wollte Moritz ihm noch Trinkgeld geben. Der Inder hat ihm das Geld nämlich in die Hand gedrückt um mehr zu bekommen Moritz hat das verplant wie er war eingesteckt und hat ihm ganz großzügig einen Fünfer in die Hemdtasche gesteckt und wir sind gegangen... Der Inder war so verdutzt, dass er nichts mehr gesagt hat (vor allem auch weil das eg ein normaler Preis dafür gewesen wäre, wie lange Moritz im iNet war). Erst als ich mich zusammen mit Marcus tot gelacht hab und Moritz erklärt hab was er da getan hat, ist er zurück und hat ihm den Rs-Preis gezahlt und für die Unannehmlichkeit einen € in die Hand gedrückt... verständlicher Weise hat uns der Inder breitlächelnd gegrüßt!

Vor dem Schlafen gehen konnten wir noch von der Terasse beobachten wie eine ganze Affenfamilie (ca. 16) alle nach einander in unseren Wassertanks gebadet haben... Das heißt das ganze Shanti Guest House duscht mit Affenwasser, was uns aber nicht geschadet hat...;D

(TAG 4) Nachmittags am flogenden Tag sind wir dann am Fluß entlang spaziert auf der Suche nach einem Tempel, wo Moritz sich mit einem Shamanen prächtig unterhalten hat. Als wir dann vom Tempel zu unserem Hotel wollten ging das Abenteur los. In einem Boot das so aussieht wie eine rießige halbe Kokusnussschale sind wir den Fluß aufwärmt gefahren. Dort blieb uns dann die Wahl auszusteigen oder wenn er uns näher an's Hotel hinfährt dann will er noch einen Aufpreis, wohl gemerkt war unser Fahrer ein vielleicht erst 14-jähriger Bub.

Mit meinem Satz "50 or drop" hat er sich dann überzeugen lassen uns für 50 Rs mehr weiter zu fahren... Irgendwann witterte man fast schon das gleich irgendwas unerwartetes passiert, als er immer näher an's Flussufer fuhr und uns dort freudig ein Hund entgegen sprung und schließlich auf's Boot, dass nun mächtig in's Wanken gerat wie Moritz und Marcus in Panik versucht haben ihm zu entkommen, während unser Fahrer aus dem Wasser ein an einem Stein festgebundenes Babykrokodil in der Luft über dem Boot hin und her schwang... das alles gleichzeitig brachte uns fast zum kentern, bis der Junge den Hund vom Boot gewiesen hat, das Krokodil in's Wasser fallen ließ und vom felsigen Ufer abstiess!

Dann ließ er uns irgendwo am anderen Ufer raus und hat gemeint wenn wir weiter gerade aus gehen dann treffen wir dann bald auf ein paar Boote die uns für 10 Rs auf die andere Seite fahren...

Naja wir waren nun mitten in einer felsigen Prärie mit einem Fluß dazwischen und so mussten wir uns fast wie Frodo und Golum bis zum Ufer vorkämpfen... Was eher an die Sportart Parkour hinkam als an einen Spaziergang. Als wir endlich am Ufer waren gab es nur ein wackeliges Boot mit einem Fischer drin, wo schon Wasser einlief...

Obwohl er kein Englisch sprach konnten wir ihn überreden für 10 Rs sein Fischen zu unterbrechen und uns überzusetzen... wobei wir wieder fast gekentert wären, da Marcus sich nicht gescheit hingesetzt hat und auf seiner Seite richtig viel Wasser reinlief, währenddessen hat einer der gefangenen Fische an meinem Zeh rumgeknappert, was richtig ecklig war... :)

Am anderen Ufer angekommen mussten wir erst mal einen rießigen steilen Felsen erklimmen, an dessen Ende ein Hund nicht gerade freundlich uns an gebellt hat, was Grund genug war das Pfefferspray raus zu holen. Zum Glück mussten wir noch keinen Gebrauch davon machen!

Nach Fisch stinkend mit halb nassen und voll verschwitzten Klamotten kammen wir dann endlich in unserem Hotel an, wo wir uns einfach nur duschen wollten.

Doch bald vernammen wir ein lauten Schreih, der von Marcus kam, der in der Dusche mit einer großen Libelle gekämpft hat, nachdem sie auf seiner Brust gelandet war... Der Schrei war so laut, dass schon besorgt Leute zur Hilfe eilten!

Aber auch an diesem Punkt war das Abenteuer noch nicht zu Ende, denn als wir mit der Rikscha zum Busstand in Hospet gefahren sind, haben wir auf halbem Weg gemerkt, dass Marcus seinen Rucksack vergessen hatte... also sind wir zurück gedüst (denn nun waren wir spät dran) und haben ihn dort abgeholt und dann mit noch schnellerem Tempo zum Bus. Der schon los fahren wollte und wir gerade noch reinspringen konnten und dem Rikschafahrer hastig das Geld durch den abfahrenden Bus werfen konnten.

Aber auch hier sollte uns nichts erspart bleiben. Denn auf einmal gesellte sich ein Betrunkener Inder zu den Fahrgästen im Bus und setzte sich direkt hinter Marcus und mich. Irgendwann kam dann auf einmal ein Schlag von hinten auf mich, der zwar nicht fest war, aber dennoch verängstigend! Dann kam irgendwann eine Tüte auf mich geflogen, ich dachte schon die sei ihm runter gefallen, aber er wollte sie nicht zurück und hat sie mir wieder nach vorne geschmießen. Ein anderer Inder hat nur gemeint ich soll sie oben auf's Ablagefach legen.

Als wir eigentlich schon alarmiert waren kam dann noch mal ein Schlag von der Seite der meine Brille zu Boden gehen ließ. Ich hab ein bisschen lauter auf geschriehen so dass dann der Schaffner kam und der Inder neben uns sich für uns eingesetzt hat, so wie alle anderen im Bus.

Der Betrunkene wurde allerdings gleich beim nächsten Checkpoint von der Polzei empfangen und gleich als er ausgestiegen ist mit einer Faust in's Gesicht zu Boden gestreckt... außer das die Strecke teilweise sehr holprig war, passierte nicht mehr soviel bis wir in Panjim (Goa) ankammen...

BNG vom Schutzwall am Airport bis zur Military Area am Ulsoor Lake

(TAG 1) So und los geht's in Bangalore. Überpünktlich am 19.April fanden ich und auch Marcus und Moritz (zwei meiner besten Freunde aus München, für die, die es noch nicht wissen) sich am Bangalore International Airport ein und konnten unseren Augen nicht glauben, dass wir uns da tatsächlich nur durch eine Fensterscheibe getrennt gegebnüber standen.

Nun ja für sie war dort draußen auch eine ganz andere Welt, für mich eigentlich nur meine Heimat. So war es nicht verwunderlich, dass sie erst Mal den Polizisten, der sich hinter einen errichteten Schutzwall aus Sandsäcken verschanzt hatte belächelten.

Während wir uns vor der Sonnen schützend unter den Sonnenschirmen des Café Coffe Day's setzen gab es erst mal den ersten Kulturschock/konflikt. Sie wollten nur in Spitzenklasse & Mittelklasse-Hotels und ich nur in Budgetunterkünfte. Aber natürlich war es zu erwarten, dass ich mich ihren Standarts (die wahrscheinlich auch mal meine gewesen sind...;-) hingegeben habe, wobei ich sagen muss, dass sie sich gut geschlagen haben im Laufe der ganzen Zeit.

So ging es also im Taxi (das ich ca auf die Hälfte runtergehandelt hatte) zum Hotel Empire.

Am selben Tag haben wir dann die Gegend der MG Road und der Commercial Road erkundet, die eher einer anderen westlichen Stadt gleichen, als einer indischen.

Indischer ging's jedoch dann zu als wir ein "Oto"/Rikscha zum Queen's Restaurant genommen haben. Denn dieser entpuppte sich als Verhandlungskünstler und so kam es mal wieder zum einem Touristen-Rikschadriver-Pakt (genauer beschrieben in meinem Blog unter http://akil-goes-abroad.blogspot.com/2009/04/touristen-rikschadriver-pakt.html)
Er wollte das wir uns einen Laden anschauen und dann zu unserem Restaurant nur 10 Rs zahlen, aber dann wollte er uns noch einen Laden zeigen, dass wollten wir eg nicht und so hab ich dann Geld verlangt und das hab ich auch bekommen. 50 Rs eigentlich nur keiner von uns hatte Wechselgeld so habe ich 24 Rs bekommen und das Versprechen den Rest am nächsten Tag zu bekommen, da ich sowieso noch mal kommen sollte, weil er mit mir "buisness" machen wollte. 300 Rs für mich für 5 Läden in einer Stunde. Kein schlechter Verdienst für indische Verhältnisse!

(Tag 2) Am nächsten Tag hab ich Ihnen das HQ meiner Organisation des ICDE gezeigt und wir haben die Umgebung vom Ulsoor Lake unsicher gemacht und das im wahrsten Sinne des Wortes. Denn über einen Pfad über den normaler Weise kein Inder und erst Recht nicht Touristen sich begeben, sind wir unerlaubt in einer "Military Area" eingedrungen, was ein perfekter Platz für einen James Bond Film war. Mit schwarzen Schlaubooten, komischen Tonnen und natürlich dem Militär im Hintergrund, dass uns freundlich aber bestimmt rausgeschmissen hat... noch mal Glück gehabt ;D

Danach haben wir uns ein tamilisches Slum angeschaut in der Gegend anschauen, was Moritz der ein paar Monate in Südamerika total erstaunt hat, denn natürlich geht es im Slum in Indien super freundlich zu und es passiert einem nichts. Es wollen alle mit einem reden und freuen sich total!

Nachdem wir noch in der Shoppingmall im "Central Building" waren, sind wir dann im super Tempo zum Bahnhof gedüst und sind mit dem Hampi Express nach Hospet gefahren...

I'm back again...

So seit ein paar Tagen bin ich nun wieder zurück von meinem "Urlaub" bzw. meiner Tour. Mir geht's nach wie vor gut, dennoch freue ich mich auch schon wieder darauf nach Deutschland zu kommen. Seit dem 9 Monat hat sich irgendwie ein Wechsel im Denken eingestellt. Denn seitdem zähle ich rückwärts die Tage bis zum Tag meines Fluges und es fühlt sich irgendwie an als wenn die Zeit nicht mehr nur flott flanieren würde, sondern als würde sie vor mir her laufen. Naja auf jeden Fall werde ich neben den Unibewerbungen nun mal so langsam versuchen meine letzten Erlebnisse in Worte zu fassen...

cya soon

Akil