Freitag, 5. Juni 2009

RLIT - Station 1 Heimlich mit Pathi nach Kallar

Wie alles begann:

Eines Tages weckte mich unsere gute Rukhmani-Pathi auf um mir zu sagen, dass sie zu Anjali fahre und ob ich sie begleiten will. Ich hab nur kurz überlegt und dann Ja gesagt. So ist Pathi dann ca. 30 Minuten später aus dem Ashram gegangen, vorher hat sie mich bei Seite genommen und gemeint sie habe Siva erzählt sie fahre zu ihrer Tochter und ich solle in ca. 5 bis 10 minütigem Abstand zum Mount Pleasant folgen. Was ich dann getan habe, ich habe gesagt ich gehe nach Ooty, wohin ich tatsächlich am Abend noch hin musste.

Als ich den Berg hinauf ging hab ich sie dann gesehen. Als ich sie eingeholt habe gingen wir dann erst mal 50 bis 100 Meter ohne ein Wort und ohne uns anzuschauen die Straße entlang bergabwärts, bis wir dann in schallendem Gelächter ausbrachen... Es war wie in einem guten Hollywoodfilm, war echt ein tolles Gefühl irgendwie unser Management ausgetrickst zu haben und ausgebüchst zu sein. Denn was man noch wissen muss, Anjali hat über die Missstände im Ashram berichtet und hat das Hostel kurz nachdem ich angekommen war verlassen. Allerdings hab ich mich mit ihr und Citra & Suthar (beide sind angeblich aus dem selben Grund und zur selben Zeit aus dem Hostel gegangen) zu dem Zeitpunkt mit unter am besten verstanden. Sie ist dann irgendwann zurück gekommen um in Coonoor in der Shanti Vijaya School zu lernen und hat währenddessen bei der Tennisfamily gelebt, wodurch sich unser Kontakt noch etwas vertieft hat.

Mit dem Bus sind wir dann nach Kallar gefahren, wo der Busfahrer erst Mal unsere Rufe überhört hat, dann aber doch noch zu stehen gekommen ist. Wir dann erst mal ein kleines Stückchen zurück gegangen und dann gleich in's Dorf rein. Auf der Busfahrt ist mir zum ersten Mal die Idee zu der Tour gekommen und hat sich durch den positiven Besuch gleich mal gefestigt.

Das Haus von Anjali's Familie ist ganz einfach gebaut. Einfaches Lehmhaus mit Strohdach, wenn ich mich recht erinnere und natürlich keiner Toilette, keinem Wasser und keinem Strom. Sie lebt dort tatsächlich in einem kleinen Raum, der winzig ist mit 2 kleineren Brüdern und 3 kleineren Schwestern plus Mama und Papa.

Erst mal musste ich traditionell Reis essen, dann wurde 'ne Menge geplaudert und schließlich bin ich mit Pathi, Anjali und 4 Geschwistern zum Fluß gegangen, für kurze Zeit über die Bahngleise der Ooty-Mettupaliyam Toytrain, wo ein paar der Kids auch barfuß keine Probleme hatten, obwohl es fast glühend heiß war!

Im Fluß haben die Kids dann erst mal 'ne Weile rumgeplanscht bis sie mich überzeugen konnten doch in's Wasser zu gehen. Dann haben wir noch ein paar tolle Fotos gemacht und dann ging's zurück zum Haus, wo Pathi und ich uns nach einem Tee verabschiedet hatten. Natürlich wollten alle, dass ich gleich eine Nacht bleibe und wenn nicht ja bald wieder komme und dann länger bleibe...;D

Obwohl die Real Life Tour da erst in den Anfängen, dass heißt sich eigentlich erst in meinem Kopf entwickelte, zähle ich diesen Besuch bei Anjali schon mit dazu!