Mittwoch, 1. April 2009

Hausboot-Trip durch Alappuzha (Alleppey)

Mit einem Bus ohne Fenster ging's dann in Urlaubsfeeling nach Alleppey. Schnell haben wir auch schon ein Hausboot gefunden und hart verhandelt. Nach ca. 30 Minuten Verhandlung haben wir unser Boot für 3 Leute für 2100 Rupees bekommen. Es war echt schön durch die Backwaters zu fahren und die Landschaft zu genießen und zwischen Palmen und Reisfeldern hindurch auf dem Wasser zu gleiten.
Was mich gewundert hat ist, dass es hier Nomaden gibt und zwar ist alles was sie haben Angeln/Schnüre und eine Ufoförmiges Boot, dass sie Regen als Unterstand umgedreht benutzen...

Von 6 Uhr Abends bis 11:30 Uhr Morgens waren wir also an Bord und konnten auch mal selber fahren. Abends nach dem Essen (wir hatten unseren eigenen Koch und Fahrer mit an Bord) wollten wir dann draußen schlafen, dann hat aber ein Monsunregen eingesetzt und wir wollten nach innen flüchten nur, war die Decke innen noch undichter so sind wir wieder nach draußen. Der Regen hat leider auch ein paar Krabeltiere aus der Decke verscheucht, so ist mir eine Spinne im Nacken gelandet und 2 Kakerlaken sind die Wand runter gerannt, was mich aber nicht mehr so beunruhigt hat, denn Anna hat ja in Thailand sogar größere gegessen... ;-)

Am nächsten Morgen sind wir dann schwimmen gegangen im lauwarmen Wasser und sind von der Reling aus reingesprungen, was ziemlich Spaß macht. Naja zumindest bis ich eingebrochen bin und ein Loch im Boot war... :)

Alles in allem war's echt schön!

Touristen-Rikschadriver-Pakt

Ein Touristen-Rikschadriver-Pakt besteht darin, dass einen der Rikschadriver irgendwo hin für ziemlich billig oder umsonst hinfährt und als Gegenleistung fährt er einen in Shops, in denen er Provision bekommt wenn man was einkauft und auch schon Geld dafür bekommt, wenn man nur den Laden betritt.

Am Ende in Fort Kochi haben wir uns mit unserem Rikschafahrer darauf geeinigt, was ziemlich lustig geworden ist. Im ersten Laden gab's einfach nur überteuerte langweilige Sachen, aber im zweiten dafür nur exklusive superteure Sachen.
Wir mussten allerdings sagen, dass wir mit dem Schiff hier in Fort Kochi sind, denn von den großen Luxusschiffen werden immmer die Leute geholt, die dann auch richtig schön teuer einkaufen gehen.
So sind also David in dem High-End-Geschäft und werden in die Teppichabteilung eingeladen. Dort wird uns erst einmal ein Tee serviert und dann werden uns die neusten Teppiche gezeigt.
Die beidseitig schön aussehen und auch noch die Farbe wechseln können mit der Lichteinstrahlung. Vor allem letzteres wollte sie uns immer wieder zeigen, so haben sie die Teppiche gepackt und durch die Gegend geworfen immer mit einem totalen Spin so das sich tatsächlich die Farbe mehrmals geändert hat.
Es war ziemlich lustig wie wir da drin standen, eigentlich nichts kaufen wollten, für Reiche Europäer gehalten worden und Geschichten erfunden haben um das ganze zu bekräftigen.
Mein Vater beispielsweise hätte die Reise für mich gebucht, deshalb wisse ich nicht wieviel die Reise gekostet hätte, außerdem wären wir soeben aus Goa angekommen und als nächster Punkt wäre Varkala dran... usw.
Naja schließlich hätten wir 2 Teppiche, ich glaube, für 220 Euro bekommen, welche zuvor einzeln 280 oder so gekostet hätten... ;-)

Der Akil

Ein Mensch mit Gefühl
Und andererseits
Ist er doch so cool
Hinter ihm schneits!

G'mütlich in Fort Kochi

Per Flug ging's aus Mumbai nach Kochi. Wir sind aber den Empfehlungen vieler Indienreisenden gefolgt und haben gleich die Fähre für ganze 2,5 Rs pro Person nach Fort Kochi genommen. Auf der Fahrt dorthin hab ich auch zum ersten Mal in meinem Leben Delfine in freier Naturlaufbahn gesehen! Ich war wirklich fanziniert.

Der Stadtteil ist sehr gemütlich und hat irgendwie Flair. Direkt vor unserem Gästehaus war ein großer Fußballplatz auf dem bis zu 7 Teams gleichzeitig Cricket und andere Sportarten gespielt haben.

Abends konnte man wunderbar am Strand entlang gehen, an dem man allerdings nicht schwimmen konnte - viel zu dreckig. Wenn man nicht mehr gehen will, dann relaxt man einfach bei den Fischern die mit blossen Angelschnüren sich auf die chinesischen Fischernetze setzen und bei Sonnenuntergang fischen. Wir konnten sogar dabei zu sehen wie einer mit nur dieser Schnurr eine ca. 2 Meter lange Meeresschlange gefangen hat, was ziemlich beeindruckend war!

Der Strand gleicht ansonsten am Nachmittag eher einem Schlachtfeld der Fischer mit den Tieren des Meeres bzw. einem Friedhof. Tote oder bald sterbende Fische und Krebse, die von den Fischern zurück gelassen wurden mit allen sonstigen dreckigen Überresten die sie sonst für ihren Verkauf so brauchen, was vor allem die Raben anzieht, die den halbtoten Tieren am Strand noch den Rest geben!

Zum Sightseeing gibt es auch einiges vom schönen Dutch Cementary bis zur angeblich ältesten Kirche Indiens, die aber für meinen Geschmack sehr sehr neu aussah...

Was ich nicht empfehlen kann ist der Mattancherry Palace, was einfach nur ein liebloses Gebäudemuseum ist. Naja wir hatten auf jeden Fall einen tollen Weg dort hin, denn uns wurde der Weg falsch gesagt, so sind wir ca. 5 km in der brütenden Mittagshitze/sonne gerannt und ihr könnt mir glauben bei sicher über 38/39 Grad war dann mal sogar mir heiß... (was soviel heißt wie Dave ist halb zerronnen/zerfloßen ;-)

Bollywood & Slumdog Terence - Verpasste Chancen

Kaum waren wir 2 Tage in Mumbai wurde uns auch schon angeboten in einem Bollywoodstreifen als Statisten aufzutreten! Mich hat das natürlich total gefreut, aber Dave war von der Idee leider nicht so begeistert. So dann muss sich Shahrukh Khan & Co. eben noch ein wenig gedulden, bis der neue Baadshah of Bollywood gefunden wird...

Am vorletzen Abend haben wir am Chowpatty Beach/Marine Drive Terence kennengelernt. Er hat uns eine Tour durch die Slums von Mumbai angeboten, bei der wir das wirkliche Indien und das wirkliche Mumbai gesehen hätten. Als Einführung hat er uns im Taxi schon mal den Red-Light District gezeigt. Es ist echt unglaublich traurig wie viele Damen da am Straßenrand ihr Geschäft anbieten...
Da Terence aber am Ende unbedingt einen Vorschuß wollte und auch sonst irgendwie nicht ganz vertrauenswürdig war, haben wir uns entschloßen die Tour doch nicht zu machen, allerdings würde es mich schon reizen dies einmal zu tun...

Achja und Bollywoodstars haben wir auch nicht gesehen *schnief* da wir bei größeren Warteschlange von Menschen vor dem Taj einfach nicht warten wollten und auch die Diskos, in welchen laut Lonelyplanet die Stars abgehen haben uns für indische Verhältnisse einfach zu viel Eintritt gekostet... ;-)