Samstag, 1. August 2009

Was er ist und was er war, das wird uns erst beim Abschied klar

I am back! Aber jetzt nochmal die ganze Geschichte:

Natürlich musste es bei mir mal wieder ein Abschiedmarathon sein, denn ich kenne einfach zu viele Leute um ein mal allen "Farewell" zu sagen! Ein, zwei Wochen vorher hab ich schon angefangen den ersten tschüss zu sagen, dass doofe ist nur, immer wenn man mit dem Abschied früh anfängt, dann wollen einen die Leute natürlich noch einmal sehen und bitten einen nochmal auf einen Tee vorbei zu kommen.

Den Anfang machte die Jency Family, eine Famile die sehr viele Mitglieder der Familie verloren hat und für die der Abschied am schwersten fällt, keine Frage, denn wir (Mo n Alisa & ich) waren wie der Ersatz dieser verloren gegangenen Mitglieder.

Als nächstes habe ich mich bei einem weiteren Mittagessen von gleich 3 Familien gleichzeitig verabschiedet, denn sie sind alle zusammen befreundet und machen alle Isha Yoga. Die eine Familie ist die von Ganesh, neuer Hostfather kommender Volunteers, denn die werden aufgrund einiger Probleme mit der Ashramleitung nicht mehr dort im Ashram leben.

Dann hab ich der Tennisfamily ein professionelles Fotoalbum bestellt mit sozusagen unserer Geschichte der Freundschaft und was wir alles gemach haben plus Abschiedsbrief...

Der schwerste aller Abschiede war dann aber vor der versammelten Schule am letzten Mittwoch in Indien. Was er ist und was er war, das wird uns erst beim Abschied klar. Vor ca. 200 SchülerInnen und allen LehrerInnen habe ich mich mit sehr zitrigen Worten verabschiedet. Ich musste alle 5 Sekunden inne halten um den Tränen keine Chance zu geben, was ich dann auch erfolgreich geschafft habe, was aber der Rede einen sehr traurigen Touch gegeben hat.

Mittwoch Abend dann der Abschied von meinen Kids. Da ich genau wusste, dass ich sowas von heulen hätte können, habe ich mir was anderes einfallen lassen, denn ich wusste auch das vielen meiner Kinder genau so zu Mute war. So hatten wir wirklich eine "Farewell-Party" und ich habe nur gesagt, dass alle Spaß haben müssen, denn sonst bliebe uns nur zusammen zu weinen und das wollten wir nicht. So haben wir "Music Chair" (aka Reise nach Jerusalem), "Ballonsbreak" (Zertreten von Ballonen, die am Fuß festgebunden sind, bis ein Gewinner übrigbleibt), "Sackrace" (Sackhüpfen) gespielt, untermalt von tamilischer moderner Musik, die ich in 2 endlosen Nächten rausgesucht habe. Zusätzlich gab es noch einen Tanz- & Singwettbewerb, bei dem die Kids auch riesigen Spaß hatten.

Zum Abschluß gab's für jede/n ein Geschenk und zwar durften sie sich das selber aussuchen, die Gewinner von den Spielen natürlich zu erst! Da gab es so eine große Preisauswahl, dass es mich an den Super Toy Club oder wie das damals hieß erinnert hat. Von DVDs, Fußbällen, einem Koffer, Frisbees über Spiele wie Connect 4 (4 gewinnt) oder Mastermind bis hin zu Fotoalben, Malbücher und Malsets...

Zum Abschluß hab ich noch als Annerkennung meiner Dienste einen Pokal & traditionell eine Blumenkette bekommen.

Wo wir gerade bei Abschiedgeschenke sind kann ich euch gleich noch aufzählen was ich sonst an Abschiedsgeschenken bekommen habe: 3 Engelsstatuen (einer von der Tennisfamily; eine von Usha, meiner liebsten Schülerin, die ich auch in's Ooty Hostel + Schule gebracht habe; eine von Sheela, einer lieben Schülerin im Ooty Children's Home), ein religiöses Gebetsbild "God give us our daily bread" (von allen Schülerinnen des Ooty Children's Home, plus 2 wardens), T-Shirt + Hose von Jency's Family und noch einem weltwärts-T-Shirt von Ramesh/Bala.

Am Donnerstag Mittag hab ich mich dann bei den Kids noch mal vereinzelt verabschiedet. Dabei war am rührensten der kleine Suresh, der wörtlich übersetzt sagte: "Nun habt ihr uns alle hier gelassen und verlassen, erst Maurice und Alisa und nun Du!" Als er dann alleine angefangen hat zu weinen, musste ich echt stark bleiben um es ihm nicht gleich zu tun. Douglas (Mitarbeiter des ICDE India's) hat mich dann mit dem Auto abgeholt und dann hat er uns zu erst noch nach Coonoor gefahren, damit ich Tschüss zu Dr Sridevi (unserer Ansprechpartnerin) und Ganesh sagen konnte, dann hat er Manuel mit samt seinem kompletten Hausrat in sein neues zu Hause gefahren.

Als nächster Stopp war noch Matt's Hostel in Wellington, von dem ich mich auch noch verabschieden konnte und gleichzeitig das Hostel dem ICDE India als neues Projekt vorschlagen.

In Ooty's berühmten Willy's (bestes Coffee Pub House der Welt) hab ich noch Monty und Anoop, 2 meiner liebsten indischen Freunde bye sagen können und habe von beiden noch eine AbschiedsCDs mit Musik bekommen!

Im Ooty Children's Homehab ich dann mit Usha, Sheela, Jeny, Rosli, Depeka, Shalini, Fazila und Sity einen Abschlussfilmabend gemacht, was ihnen allen gefallen hat plus Übernachtungsparty, d.h. ich hab in der Mitte geschlafen auf einem der Betten und alle Kinder + warden um mich rum in ihren Betten... ;)

Usha ist der Abschied deutlich am schwersten gefallen, so ist sie weinend davon gelaufen, als ich in's Auto gestiegen bin um mit Douglas & Jeny nach Bangaloe zu fahren.

In Bangalore hab ich noch im Office allen "Goodbye" gesagt und wurde von Douglas Haus aus zum Bangalore Airport mit einem Taxi gefahren, wo ich Barbara noch einmal getroffen habe und somit auch ihr "Ciao" sagen konnte.

Auf dem Weg zum Flughafen hab ich noch mit Ismat telefoniert um somit auch ihm ein einstweiliges Lebewohl mitzugeben...

Und zum guten Schluß hab ich dann meine letzten Handyrupies in eine AbschiedsSMS gesteckt, die an mehrere Leute geschickt wurde.

Und dann konnte es auch schon los gehen!

Keine Kommentare: