Mittwoch, 8. Juli 2009

Indien - Was man wissen sollte

So was ich Euch nicht vorenthalten wollte, ist meine Version des ICJA Fragebogens "Indien: Eindrücke und Tipps von vorherigen Exchangees", denn es fasst Indien gut zusammen und kann hilfreich für manch einen von Euch sein, der vor hat mal nach Indien zu fahren, sei es nun für eine längere Zeit oder auch nur für den Urlaub.


LITERATURTIPPS:
• „Lonelyplanet“ Südindien und Nordindien oder auch einfach nur Indien (bedenkt beim Kauf ob ihr auch in den Norden wollt, denn wenn nicht könnt ihr Euch das Gewicht sparen, denn bedenkt der Lonelyplanet ist in Indien ein ewiger und schwerer Begleiter)
• „Ramayana“ Serie von Ashok K. Banker (für Interessierte an indischer Kultur und Fantasy; Ramayana ist eines der zwei großen Indischen Nationaleben, die jeder kennt und in der Schule lernt, dies ist eine moderne sehr gute Form davon in eine Fantasyreihe verpackt)
www.Akil-goes-Abroad.blogspot.com und die anderen Blogs der Freiwilligen
• zum Mitnehmen außer dem Lonelyplanet auch ein Deutsch-Englisch-Wörterbuch kann man immer mal brauchen (noch praktischer natürlich einen kleinen handlichen elektronischen Übersetzer)


FILMTIPPS:
• „Slumdog Millionaire“: zeigt wie wirklich mit den Menschen in Indien umgegangen wird
• „Swades - Heimat“: zeigt was man mit Wissen in Indien alles machen kann, wenn auch ein bisschen illusionär – noch dazu gibt wunderschöne Landschaften zu sehen
• „"Taare Zameen Par - Every Child Is Special": deutscher Titel ist "Ein Stern auf Erden"; zeigt die Einstellungen der Inder in den Köpfen und wie das (Schul)leben als indisches Kind so ist (mehr dazu auf: http://akil-goes-abroad.blogspot.com/2009/07/taare-zameen-par-every-child-is-special.html)


BEKLEIDUNG:
• ein Par qualitativ gutwertige und bequeme Schuhe (in Indien nicht so leicht zu finden und wenn dann importiert und deswegen genauso teuer z.B. Adidas)
• wenn man sie nicht in Indien kaufen will, ein Par Sandalen/Schlappen, denn man muss die hier sehr oft an und ausziehen, wenn man z.B. an einem Tempel vorbei geht oder beim betreten eines Tempels oder jedes hinduistischen Hauses
• ein paar Stücke der Lieblingskleidung, denn man will sich ja auch mal wohl fühlen wie zu Hause
• auf keinen Fall zu viel mitnehmen, man kann waschen (ab und zu auch waschen lassen) und bekommt fast alles 10 mal billiger als in Deutschland
• eine Regenjacke kann ich auch empfehlen oder einen Regenschirm :) (nicht vergessen hier gibt es den Monsun)
• für Frauen: nicht zu kurze Kleidung, man muss leider bedenken, dass hier weiße Frauen das Begierdeobjekt und Traum eines fast jeden indischen Mannes schlechthin sind und das Tragen eben dieser Kleidung provoziert eben nur noch dazu


(GAST)GESCHENKE:
• deutsche Gummibären und/oder Schokolade
• kleine Werbegeschenke wie z.B. Kugelschreiber gehen weg wie warme Semmeln
• Kalender mit deutscher/n Landschaft/Orten
• Postkarten
• Visitenkarten mit eigenem Foto (alle wollen immer ein Foto von einem selbst)
• Luftballons (bekommt man hier zwar auch, aber sind klein und schinden Eindruck wenn man sie gleich am Anfang zückt und sie sogar aus Deutschland kommen)


WORAUF MAN SICH EINSTELLEN MUSS:
• Enorme Gastfreundschaft (auch manchmal übertrieben und/oder lästig)
• dass man am Tag mal über 7 kleine indische Tassen Tee trinken muss
• dass man öfter Durchfall bekommt, aber keine Angst das geht wieder weg
• das selbe gilt für Läuse, wenn man eng mit Kindern zusammen arbeitet
• Lernunbereitschaft bei Kindern und Anderen
• Traditionalität / Engstirnigkeit / Festhalten an der alten Schule, alten Traditionen (wie z.B das Kinder geschlagen werden müssen!)
• dass man sich seine Arbeit selber suchen muss, da jeder seinen festen Platz hat und seine Arbeit auch weiter machen wird
• dass man mal in Orte kommt, die fernab der Zivilisation liegen und somit keiner Englisch spricht, es weder Strom noch Toiletten und es Wasser nur zum Holen bei Quellen/Brunnen gibt
• auf eine überdimensionale Reizung der Sinne: duftende Gerüche, Lärmpegel, Verschmutzung, leuchtende Farben, scharfe, ölige und süße Speisen, Gestänke, Verkehrchaos, Überfüllung von Plätzen und Verkehrsmitteln…


(GEHEIM)TIPPS FÜR’S GEPÄCK:
• Wäscheleine, Schere
• USB-Stick
• Musik und auch Hörbücher sind wirklich brauchbar, vor allem bei langen indischen Busfahrten, die man (un)freiwillig sicher bestreitet während eines Indienaufenthalts
• Lieber kleineres Handtuch als Badehandtuch, nimmt nicht so viel Platz weg und trocknet schneller (vor allem beim Traveln wichtig)
• Kleidung einrollen erspart Platz
• Taschentücher / Feuchttücher kann man immer mal brauchen (wenn man nicht mit Klopapier rumlaufen will)
• Fotoalbum von Freunden, Familie und vom eigenen zu Hause, das interessiert fast alle Inder
• So wenig wie möglich, denn man bekommt hier fast alles und das auch noch viel viel günstiger als in Deutschland (20kg Limit lieber nicht ausreizen)



MEDIZINISCHE VORSORGE:
• Mama’s Apotheke ist die beste (also einfach Mama fragen)
• Mittel gegen Durchfall (z.B. Imodium wirkt sehr gut und schnell)
• Desinfektionsmittel
• Pflaster
• Mittel gegen Magenkrämpfe/schmerzen
• Wenn einem bei Auto/Busfahrten mal übel geworden ist dann Mittel gegen Übelkeit


WÄHRUNG/ ZAHLUNGSMITTEL:
• Beste Lösung: Konto bei der DKB oder der Commerzbank eröffnen, man zahlt keine Kontogebühren und bekommt eine Visakarte umsonst dazu, mit der man weltweit umsonst abheben kann (aufgepasst: abheben, nicht zahlen!). Somit kann man an fast jedem indischem ATM umsonst Rupees abheben, ziemlich praktisch!
• Zweitbeste Lösung: Konto bei der Postbank eröffnen. Da kann man 10 mal im Jahr umsonst abheben.
[Anmerkung: Ich selbst habe mir ein Konto bei der DKB nachträglich machen lassen als ich schon in Indien war, was kompliziert ist, deshalb vorher machen in Deutschland ist das unkompliziert! Ein Freund von mir hat ein Konto bei der Commerzbank, also kann ich auch da aus Erfahrung sprechen. Das mit der Postbank weis ich nur vom Hören-Sagen.]


EMPFOHLENE VERHALTENSREGELN:
• Anständig verhalten, nicht vergessen ihr seit nicht einfach nur Ausländer, sondern eigentlich auch Vertreter eures Landes und der westlichen Welt
• Kein Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit
• Seid Kindern ein Vorbild und raucht nicht vor ihren Augen
• Nicht über Menschen und Bücher steigen
• Kinder nicht auf dem Scheitel anfassen
• Normalerweise keine Geschenke, Essen sowie Trinken ablehnen, dass wird als unhöflich aufgefasst
• Sagt immer ihr habt kein Hunger, denn ihr werdet auch so mehr bekommen als ihr essen könnt!
• Nach einiger Zeit im Land könnt ihr euch ruhig trauen etwas von den Straßenständen zu kosten, es ist sehr lecker
• Bettlern kein Geld geben, das bekommen sie nicht selber, sondern meistens für Hintermänner/Mafiosos, wenn ihr ihnen was geben wollt, gebt ihnen etwas zu Essen
• Versucht ein paar Brocken auf der lokalen Sprache zu sagen, dass macht hier fast jeden glücklich
• Immer verhandeln, der erste Preis ist fast nie ein günstiger Preis und nicht vergessen, wenn sie aus dem Verkauf keinen Profit machen verkaufen sie es Euch nicht, notfalls auch weggehen hilft noch das letzt raus zu holen!


ANGEBOTE DES KOMITEES:
• 3 tolle Camps (meist mit Internetanschluss)
• Weihnachtsfeier + Weihnachtsferien
• Essen wenn man im Office ist :)


Weitere Bemerkungen:
Selten ist Werbung so wahr wie der Werbespot für Indien: „InCreDiblE INDIA!“ Indien so unglaublich vielseitig und konträr wie man es sich nicht vorstellen kann, deshalb lasst Euch nicht durch irgendwas was ihr gehört, gesehen oder erfahren habt abschrecken, denn genau das Gegenteil ist für Indien genauso wahr. Egal ob es um Gastfreundschaft und Ablehnung von Ausländern, unzivilisierte Dörfer und High-Tech-Gebiete, dunkle und helle Menschen, Umweltverschmutzung und malerische Landschaften, vordrängelnde ungeduldige Inder und hilfsbereite Inder geht, es lässt sich dazu immer nur eines wirklich sagen: es gibt hier immer von allem beides!

[KOS!]*

* Keep On Smiling!

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