Dienstag, 25. November 2008

The Mount Pleasant Social Club



Eventually I did it. Ich habe auch hier 68 Tage nach meiner Ankunft in meinem kleinen huegeligen Staedtchen einen Tennisclub ausgemacht und bin beigetreten.

Es war der 27.10. als mich mitten auf der Strasse auf dem Weg zum Ashram ein netter sympathischer Mann angesprochen und mir erzaehlt hat, dass er der Tenniscoach vom Social Club ist und als ich ihm gesagt hab, dass ich auch Tennis spiele, hat er gemeint ich solle doch bald mal vorbei schaun, denn die Monsunzeit sei vorbei und jetzt koenne man bald wieder spielen.



Am 30.10. hab ich mich dann mit Marty & Barbara zusammen auf die Suche nach dem Social Club gemacht und haben promt den Mann dort wieder gefunden. Denn er ist in Wirklichkeit nicht der Tenniscoach, sondern der Platzwart und so etwas aehnliches wie Balljunge und eg Diener fuer die reichen Tennisspieler (ist hier oft so, dass die aermeren die Diener fuer die Reicheren spielen muessen, Bsp.: unser Koch).


Also gleich mal ausprobieren haben wir uns gedacht und wollten zusammen spielen. Murthi, der Platzwart hat uns also mit 38 Jahre alten Schlaegern und alten Baellen versorgt und wir wollten gerade anfangen ein paar Baelle zu schlagen, als von hinten eine strenge und bestimmte Stimme kam. Es war der Vice-President und Secretary, ein dicker, eingebildeter Mann, ca. Mitte 40. Er hat Marty, der versucht hat mit Sandalen auf seinem heiligen Platz, der nicht mal so gut wie unser GWN-Platz (Tennisclub Gruen-Weis Nord Muenchen) ist, nicht erlaubt zu spielen. Erst nach langem Hin- und Her konnten wir ihn davon ueberzeugen, dass Marty nur fuer 2 Minuten auf dem Platz steht und dann nie wieder in seinem Leben diesen Platz betreten wird…


Nach gefuehlten 30 Sekunden hat er uns dann unterbrochen und hat gemeint, Baba und Marty sollen alleine spielen, sie seien zu schlecht und er will jetzt gegen mich spielen. Ich musste widerwillig klein beigeben. Trotz seines eher unsportlichen Koerpers war er mir mit seinem neuen Schlaeger ueberlegen. Ist dann nachdem er des Spielens muede war auf die Mitte zu gegangen, ich tat das selbe und ist dann, die Hand auf meine Schulter klopfend mit mir vom Platz stolziert und hat beilaeufig gemeint, fuer einen Anfaenger habe ich sehr gute Schlaege drauf und ich solle mich doch fuer den ersten Monat der Anfaengergruppe morgens anschliessen.

Die “Anfaenger/Morgengruppe” spielt taeglich um 7 Uhr morgens und dich “Profi/Nachmittagsgruppe” spielt taeglich um 17 Uhr was beides perfekt fuer mich ist, denn meine Arbeit ist taeglich zwischen 10 Uhr und 16:30 Uhr.

Die Morgengruppe besteht zwar tatsachlich aus schlechteren Spielern als der Nachmittagsgruppe, dennoch mag ich sie lieber, da sie nicht ganz so arrogant sind wie die selbsterkorenen Profis am Nachmittag.

In der Morgengruppe wuerde ich sagen sind alle unter meinem Level bis auf einer und in der Nachmittagsgruppe alle drueber bis auf einer. Der Club besteht aus 17 Mitgliedern – mit mir jetzt 18 – wovon soviel ich bis jetzt gesehen habe 9, mit mir 10 aktiv spielen. Das spielerische Koennen ist – fuer die, die mit den GWN Spielern vertraut sind – zwischen einem der ein bisschen schlechter spielt als Maxi Brutsche und einem der bisschen besser spielt als der Thommy aus der Herren I Mannschaft.

Ich habe mich entschlossen in beiden Gruppen zu spielen und zwar taeglich, was ein gutes Training fuer mich ist, wenn ich es regelmaessig mache, nur hab jetzt schon ca 2 Wochen Pause einlegen muessen, Krankheits- und Regen bedingt.

Den Mitgliedsbeitrag konnte ich mit Hilfe zweier Mitglieder sehr weit runter schrauben. Erst wollte der Secretary Rs. 2000 Subscription fee + Rs. 100 fuer Morgens pro Monat + Ballkosten + Rs. 300 fuer Nachmittags pro Monat (inkl. Baelle). Am Ende nach ca ‘ner ¼ Stunde Diskussion muss ich jetzt nur noch Rs. 250 pro Monat zahlen (was im Jahr um die 50 Euro sind)!







Washin’ like Donald Duck

Kurze Vorbemerkung: Was jetzt folgt liegt schon etwas laenger zurueck – ein Monat um genau zu sein - und ich bin mittlerweile schon wieder uebern Berg… und habe auch schon wieder gewaschen… ;-)

Tag 1: Seit laengerem scheint endlich mal wieder die Sonne und das wuerde uns eigentlich die Gelegenheit geben endlich zu waschen, aber leider haben wir an diesem Tag kein Wasser (passiert nicht oft, bis jetzt ca. an 10 Tagen)…

Tag 2: Da es nun langsam echt eng wird mit sauberer Kleidung nutzen wir die kurze Regenpause und waschen zu mindest ein paar unserer Sachen.
Die letzten 15 Minuten wird im “englischen Regen” gewaschen…

Tag 3a: Ueber die Nacht hat es so hefftig geregnet, dass die Waescheleine (Hoehe ca 2 Meter) in der Mitte bis auf den orangenfarbenen Erde-Sand-Boden gesunken ist. Meine Waesche war genau in der Mitte und vor allem die meisten meiner weissen Sachen, die zu ¼ komplett orangenfarben gefaerbt sind und von der ¼-Marke bis zur Haelfte orangefarben gesprenkelt sind, unter der Kleidung eine Pfuetze war und die herunterfallenden Regentropfen so stark gefallen sind, dass das orangene Wasser meine Kleidung gesprenkelt hat.
Also ein weiteres Mal gewaschen…

Tag 3b: Als ich alles gewaschen hatte und ich auf dem Weg zur Waescheleine war ist mir einiges aus der Haenden gefallen und na klar war es wieder orangenfarben.
Das heisst natuerlich ein weiteres Mal waschen…

Tag 4: Als ich meine frischgewaschene Waesche am Morgen gecheckt habe, konnte ich es eigentlich nur noch mit Humor betrachten, denn auf meinem tuerkisen Hemd war weisser Vogelkot. Immerhin nur ein Hemd und nicht mehr.
Also noch mal gewaschen…

Tag 5: Als ich am naechsten Morgen die Hoffnung hatte, dass meine Waesche trocknet kam ich mir wie in einem schlechten Film vor, denn ein paar meiner weissen Sachen u.a meine Hose waren mit orangenen Flecken bedeckt. Die Flecken kamen von den Kinder, da wahrscheinlich ab und zu ein Ball dagegen geflogen ist.
Naja das hiess nun noch ein Mal waschen, nur meine Hose hab ich so gelassen, dazu hatte ich einfach keine Lust mehr…

Tag 6: Weil ich es ja sowieso schon gewohnt war jeden Tag zu waschen, hab ich am sechsten Tag dann gleich weiter gewaschen, nur dieses Mal nicht die Waesche sondern mein Zimmer!-) Denn wir haben hohen Besuch aus Bangalore erwartet… =)

Tag 7: Und der letzte Tag der Woche ist ja bekanntlich Ruhetag, den ich erst Mal auf viele weitere Tage ausgedehnt hab…

“The Brethren” by John Grisham

Wer die mag, der wird auch dieses Buch moegen. Ich fand es ziemlich gut auch wenn der ein oder andere Erzaehlstrang nicht haette extra mit eingebunden werden muessen. Ich haette lieber noch ein bisschen mehr ueber die des Praesidentsschaftskandidaten gelesen.
Bei diesem Buch im Vergleich zu den zweien davor ist noch viel mehr verstaendlich, dass es einen Titel wie “#1 New York Times Bestseller” traegt.

Durchaus empfehlenswert…

Mittwoch, 19. November 2008

“To Kill A Mockingbird” by Harper Lee

Nicht so ungluecklich war dagegen meine naechste Wahl mit “To Kill A Mockingbird by Harper Lee”. Es hat zwar nicht den Nobelpreis gewonnen, dafuer aber auch den Pulitzerpreis und vielmehr noch wurden dieses Buch ueber 30 Mio mal verkauft.

Das Buch war wie Mo es nennen wuerde ein “quick read”, denn ich habe es innerhalb von 3 Tagen fertig gelesen. Ich kann zwar nicht sagen, dass es eins meiner Lieblingsbuecher ist, aber mit dem Kontext, dass es vor ca 70 Jahren geschrieben wurde, ist es schon zumindest ein gutes Buch… ;-)

Coming up: “The Brethren” by John Grisham

“Beloved” by Toni Morrison

So endlich habe ich angefangen wieder zu lesen. Nur hatte ich leider fuer mich ein unpassendes Buch “Beloved by Toni Morrison”. Das fuer mich weder spannend noch interessant war und deshalb musste ich leider auf Seite 55 aufgeben…

Ich kann es nicht weiter empfehlen, dafuer aber die Jury des Nobel und des Pulitzer Preises, denn das Buch hat sowohl den Titel “Winner of the PULITZER PRIZE for Fiction 1988” als auch den Titel “Winner of THE NOBEL PRIZE in Literature 1993” inne…

A tiny ‘lil post office in South India

So jetzt wird’s mal Zeit, dass ich mich zu unserem Post Office auessere.

Wie manche von Euch vielleicht schon wissen ist unser Post Office nicht gerade gut ausgestattet mit Materialien: Sie haben weder Tesafilm, noch Scheren oder Packete und Postkarten.

Das ganze Gebaeude wird mit Elektrizitaet nicht ueber die Stromleitung versorgt sondern ueber riessige Batterien die im hinteren Teil der grossen Eingangshalle stehen…

Und man mag es kaum glauben, aber sie haben Briefumschlaege und Briefmarken, aber z.T. keine Ahnung wie man etwas versendet (zu mindest international)

Parcel Story

Eines Tages bin ich ahnungslos mit meinem Geschenk fuer Dave zum Post Office und wollte es ganz normal wegschicken. Dann steht da die Dame vor mir, die wohl die inkompetenteste im ganzen Office ist und meint, dass ich erstens zu spaet dran bin, denn sie haben zwar geoeffnet, aber nehmen ab 3 Uhr keine Packete mehr an und zweitens, dass ich es so wie es ist (verpackt in einer Box und Geschenkpapier aussen rum) sowieso nicht verschicken kann und zum Markt gehen soll, dort wissen sie schon wie man es verpackt um es zu verschicken und dann soll ich morgen wieder kommen. Gesagt getan! Also ab zum Markt und einen Mann gefragt, der uns schon mal geholfen hatte, wie man dass denn verpackt um es nach Deutschland zu schicken. Er hat gemeint er macht mir das ich soll nur am naechsten Stand schnell “Brown Sheet” kaufen, was ich gmacht hab und dann hat er es mir ziemlich gut verpackt, hat aber gemeint er muss die Adressen draufschreiben, weil er ja eine so “lovely” Handschrift hat. Dann musste ich ihm erst mal die Adresse schoen aufschreiben, dann musste er erst auf einem anderen Papier ueben (kein Scherz!) und dann konnte es “schon” losgehen. Ca. ‘ne halbe Stunde spaeter hab ich dann mein Packet bekommen mit einer Schrift, die ich haesslicher fast nicht hinbekommen haette (ok vielleicht nicht ganz so schlimm, aber ich kann auf jeden Fall “lovelier” schreiben =)

Am naechsten Tag um 13 Uhr im Post Office mit dem in “Brown Sheet” verpacktem Packet. Da hat mich die nette Frau am Schalter erst mal ca 2 Stunden warten lassen, weil die Batterien ausgewechselt waren. Als die Batterien gewechselt waren konnte sie mich dran nehmen und hat gemeint, so gehe das ja nicht, das Packet sei voellig unsicher und ich muesse erst mal “cellotape” kaufen (und das sagt sie mir nach 2 Stunden warten). Also bin ich wieder los hab tape gekauft und bin wieder hin zu ihr. Dann hat sie mich das komplette Packet eintapen lassen und dann hat sie gemeint einen Moment, ist dann zum Telefon gegangen und hat erst mal ne halbe Stunde (mindestens) telefoniert. Dann hat sie das Packet gewogen und ein Etikett ausgedruckt und draufgeklebt. Als naechstes hat sie mir dann die Rechnung gegeben (da ich es ja als “registered parcel” aufgegeben hatte) und sie meinte das ich fertig bin, aber wie ich ihr am Anfang schon gesagt hatte sollte es per Einschreiben verschickt werden, nur dass hat sie nicht gecheckt und hat mich zu ihrem Chef geschickt, der auch nur rumgesessen ist und nichts getan hat. Der hat’s nach ca 5 Minuten Erklaerung verstanden und hat zu ihr gemeint sie sole mir die “Acknowledgement Card” geben. Nur war auf der Karte kein Platz um Dave’s Adresse draufzuschreiben, weil man wie auf der Karte angedeutet war, die Adresse druckt und draufklebt, nur das hat sie natuerlich nicht verstanden und somit hab ich mit Pfeilen die Adresse irgendwo hingeschrieben. Dann wollte sie 15 Rs fuer die Briefmarke fuer die Karte, die ich ihr widerwillig gegeben habe. Dann hat sie mich zum naechsten Schalter geschickt um die Briefmarke abzuholen, die sie dann entgegengenommen hat und strahlend auf’s Packet geklebt hat. Dann hat sie natuerlich wieder mein Tape gebraucht um einmal rund um’s Packet zu tapen, damit die Briefmarke ja nicht runterfaellt. Und als sie dann die lose Karte auch noch an’s Packet geklebt hat, hab ich einfach nur noch meinen Mund gehalten und hab sie machen lassen…

Nichtsdestotrotz ist mein Packet angekommen, nur natuerlich die Empfangsbestaetigungskarte nie bei mir, denn die hat der Empfaenger behalten =)

Noch eine kurze Anmerkung, sogar als ich, die fuer indientypische Stoffverbaende hergenommen habe fuer die naechsten Packete, wollte sie, dass ich um die Naht tape, was ich abgelehnt habe…

Envelope Story

Eines anderen Tages bin ich zum Post Office um Briefe und Postkarten zu verschicken, die Postkarten gingen ohne Problme, dass hat mich schon ziemlich gewundert, aber es war ja auch bei einer anderen Frau. Nur die Briefe nicht…

Ich wollte naemliche Briefumschlaege kaufen, die sie zwar da hatten, aber natuerlich zugeklebt (keiner weis warum…) Also musste sie die Briefumschlaege erst mal auftrennen mit einer Rasierklinge (denn natuerlich haben sie keine Messer oder Scheren), dann musste ich an’s andere des Postoffice gehen um dort die Briefumschlaege mit einer komischen Fluessigkeit namens “gum” (einfacher Kleber;-) zuzukleben und die Briefmarken draufzukleben.

Dann muss man wieder zu der Packetlady, die mich schon verdaechtig angeschaut hat und die Adressen begutachtet hat aber dann letztendlich doch die Briefe verschickt hat. Und schon 21 Tage spaeter kamen sie dann auch an… ;-)

Achja komischer weise ist das Post Office so arm, dass es sich keine Materialien leisten kann, aber im hinteren Bereich sitzt ein Mitarbeiter, der sich den ganzen Tag auf einer Seite wie Youtube vergnuegt, dafuer scheinen sie also Geld zu haben… Und wie gesagt auch die anderen Mitarbeiter/innen strotzen nicht gerade von Effizienz!

Samstag, 15. November 2008

Sight- bzw. Natureseeing

So nun mal ein paar Bilder von Unterwegs in der Naehe meiner Stadt...