Freitag, 3. Juli 2009

Update 9.0

So liebe Leute,

jetzt meld ich mich auch noch mal auf meinem Blog. Die Zeit vergeht wie im Flug, aber jetzt hab ich es auch endlich geschafft meinen offiziellen Weltwärts-Bericht (9 Monate) fertig zu schreiben.

Hierin werden folgende Fragen beantwortet:

  • Wie siehst du dich und deine Rolle nach einem ¾ Jahr im Projekt? Hast du viel dazu gelernt, kannst du deine Fähigkeiten im Projekt einbringen?
  • Hast du dir für deine restliche Zeit noch Ziele im Projekt gesetzt?
  • Gibt es etwas, was du in deinen letzten Monaten noch ändern möchtest?
Wie immer gibt es den Bericht gratis bei mir zu bestellen... ;-)

Ansonsten geht es mir prima, bin gerade von meinem letzten Camp "Final Evaluation Camp" in Bangalore zurück gekommen, wo ich ein paar tolle Gespräche mit den Freiwilligen aus Indien führen konnte, die für 3 Monate in Schweden waren.

Achja und die "Reportage" über die Real Life India Tour hab ich noch nicht aufgegeben, ich werde natürlich noch darüber schreiben, werd mir jetzt dann mal Zeit dafür nehmen müssen!

After all it's less than a month to go, so see you all soon!

Dienstag, 16. Juni 2009

The worldchanging project

Heute mal ein kleiner Beitrag die Welt zu verbessern und dazu ist mir eine Idee zu gezwitschert worden.

Ein Projekt das sicheren sauberen Strom aus den Wüsten herstellt und dann auch noch schnell zu uns nach Deutschland importieren kann an so etwas glaubt ihr nicht? Und dass uns das auch bei vielen anderen umweltpolitischen Debatten weiterbringt da denkt ihr nicht mal im Traum daran?

Dann habt ihr wahrscheinlich noch nie von dem Projekt "DESERTEC" gehört.

Da ich das ganze eigentlich nur schlechte präsentieren kann als die Erfinder dieser Idee selber, verweise ich Euch ausnahmsweise auf deren Homepage:

http://www.desertec.org/en/concept/summary/ (english)

Und wer's noch genauer wissen will, kann sich hier http://www.desertec.org/fileadmin/downloads/media/DESERTEC_RedPaper_2nd_de.pdf eine gute 9-seitige Zusammenfassung in Deutsch durchlesen.

Außerdem gibt es darüber natürlich noch Zeitungsberichte wie z.B. hier von der Süddeutschen Zeitung: http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/656/472183/text/

Absolut empfehlenswert sich darüber zu informieren! Ich kann nur hoffen, dass Ihr meinem Rat folgt...

Pizza, Pommes, uvm in Ooty

Montag, 15. Juni 2009

Wenn technischer Fortschritt noch als Magie empfunden wird...

...dann ist die Welt noch so faszinierend und schön, wie sie eigentlich bei jedem von uns sein sollte.

Und so war es für die 2 Kids der Tennisfamily am gestrigen Sonntag wohl ein bezaubernder Nachmittag/Abend.

Aber nun noch mal von vorne. Ich wollte die Tennisfamily ja schon immer mal nach Ooty einladen um Pizza-Essen zu gehen, leider ist der letzte Sonntag sprichtwörtlich in's Wasser gefallen. Und auch unsere vorherigen Versuche die Family zu einem Sonntagsausflug zu überreden, waren nicht sonderlich erfolgreich (obwohl sie schon zu Alisa & Mo's Zeiten begannen).

Nun aber hab ich es doch geschafft sie zu überreden und konnte somit wenigstens die kleine Lavanya (7) und die große Suganya (9) zusammen mit Manuel nach Ooty entführen. Die Eltern konnten leider nicht mit, da sie arbeiten (beide arbeiten als Köche) mussten.

Es mag vielleicht nicht so erstaunlich klingen, was die Kinder alles toll fanden, wenn man bedenkt, dass sie noch nie in einer Rikscha gefahren sind (außer mit uns einmal) und auch noch nie in Ooty waren (außer Sugu einmal mit Mum und anderen weiblichen Verwandten, wo sie sich danach gleich die Standpauke von ihrem Dad anhören durften). Dennoch vergisst man das als hightechverwöhnter Westler manchmal was anderen Leuten eigentlich alles komisch vorkommen muss.

So fing es schon an als sie jeweils eine komplette eisgekühlte Coke für sich bekamen und sie genüsslich mit dem Strohhalm schlürften. Weiter ging's mit Besteck, dass sie sicherlich schon mal irgendwo gesehen haben, aber ihr eigenes für ihr Essen hatten sie - denk ich mal - noch nie. Lustig wurde es dann als sie versucht haben, die Pizza so zu essen, wie man eben in Indien den Reis ist, zwar mit den Händen, aber eben zertrennen und kleine Häufchen in den Mund schieben, was mit einer Pizza nich zu machen ist. Doch sie lernten ziemlich schnell wie man Pizzastücke in den Mund schiebt, natürlich mit der Hand! :)

Magisch wurde es dann aber erst in den "Restrooms" mit Seifenspender, Infrarot-Wasserhähnen und einem Abtrockföhn. Lave fragte mich dort dann, was das für eine Zauberei sei, wo Wasser irgendwo rauskommt, wenn man die Hand vor so ein schwarzes Ding hält und wie das einem das Wasser von den Händen geblasen wird von so einem komischen Teil... :)

Kaum hatten wir im Sidewalk's Café unsere Pizzen aufgegessen ging's nach einem wirklich kurzem Spaziergang, wo wir zu Sugu's, Lave's und auch Manu's Erstaunem ein wildes Pferd mitten auf der Straße gesehen und verfolgt haben, auch gleich in die Rikscha um auf den Berg in das Restaurant mit dem wohl bestem Ambiente des gesamten Niligiri Districts zu fahren, natürlich erst nachdem wir gute Ootyschokolade probiert und eingekauft hatte für Amutha Akka bzw. die Mutter von den Kleinen.

Auf dem Weg haben wir Anna & Helen (mit denen wir zum Abendessen vereinbart waren) getroffen und sie gleich in der Rikscha mitgenommen. Angekommen in King's Cliff durften wir erst mal im "Warterzimmer"/"Chill-Out-Lounge" oder wie man das gemütliche Zimmer mit Feuer im Kamin und angenehmer Musik auf Zimmerlautstärke (nicht üblich in Indien, normalerweise so laut, dass man kein Wort mehr hört) noch so nennen will, Platz nehmen und unsere Bestellungen aufgeben.

Für die beiden Kleinen gab's Chicken Nuggets (die ihnen nich so toll geschmeckt haben, waren auch nicht so gut wie im McD) und Pommes mit sehr guter BBQ-Sauce. Für uns andere Köstlichkeiten wie z.B. Beefsteak für Manuel und Anna oder "American Chopsey" (mit Chicken) für mich, was neu für mich war, aber gut geschmeckt hat. Die Kids waren dann als sie fast aufgegessen hatte pappsatt, aber für eine Kugel Schokoladeneis war natürlich auch noch Platz...

Ganz entzückt waren die Beiden auch wieder vom Papierspender im Bad, wo man sich so viel Papier rausnehmen kann wie man braucht bis man die wohlriechenden Hände von Seife und Wasser trocken bekommt.

Ich glaube am Ende sind Manuel, die Kids und ich mir einig, wenn es ein gelungener Ausflug war, denn sie wahrscheinlich nicht so schnell vergessen.

So ist Sugu in meinen Armen im Bus schon in die Traumwelt hinabgestiegen und Lave war noch hellwach und hörte mit den super Bose-Lautsprechern von Manuel englische Musik, da sie wahrscheinlich zu viel 7up und Coke getrunken hatte und außerdem auf der Hinfahrt schon im Bus geschlafen hatte.

Nächstes Mal sollen aber Mum und Dad aber auch mit. Amutha wollte gar keine Schokolade zu Hause annehmen, weil sie viel lieber Pizza probiert hätte...;)

Freitag, 12. Juni 2009

Meine Zeit ist abgelaufen


Fast zu mindest, 50 Tage sind es noch bis mein Flieger dann hoffentlich mit deutscher Pünktlichkeit auf deutschem Boden absetzt. Wahnsinn, jetzt zählt er sogar schon die Tage, denkt ihr euch wahrscheinlich, aber das hab ich mir von einem anderen Volunteer abgeschaut (natürlich auch doppelt überprüft). Sowieso läuft im Stundentakt nun auf Facebook die Nachrichten über Deutschland runter. Alle weltwärts-Volunteers in Indien scheinen kopfmäßig schon im heißgeliebten Heimatland zu sein. So liest man ständig Statusnachrichten wie „I will miss India so much“, „Monsunregen hat angefangen, hoffentlich regnet es nicht in Deutschland wenn ich ankomme“ oder auch „Hell yeah, I’m coming back!“.

Nun ja wie ich euch berichtet habe, hat dieses Phänomen bei mir schon seit dem angebrochenem zehnten Monat eingesetzt. Nicht dass ich von 3 Monate runter gezählt habe, aber man merkt, dass sich das ganze Jahr dem Ende zu neigt.

Hier sitze ich nun, in meinem für die letzten 2 Monate noch verändertem, Zimmer fast lethargisch und schwelge in Erinnerungen und überlege schon mal was ich vermissen werde und was Neues auf mich zukommt. Immerhin gibt es so was wie einen kleinen Übergang, ich lebe noch ein bisschen westlicher im Moment, denn nun habe ich, man mag es kaum glauben, endlich meine eigene funktionierende Glühbirne bekommen! Yes 2 Monate im Licht! Außerdem habe ich jetzt meinen eigenen Laptop, den mir meine Freunde für die Unibewerbungen mitgebracht haben. So kann ich nun schon mal das gesellschaftliche Leben und das politische Geschehen in Deutschland und der Welt verfolgen, sowie endlich wieder Radio hören!

Ihr fragt euch vielleicht wie ich darüber denke nach einem Jahr Luxusabstinenz zurück in die Heimat zukehren. Und da muss ich Euch sagen, dass ich mich schon richtig darauf freue wieder in Europa, Deutschland und auch München zu sein! Nicht das mir Indien momentan weniger gefällt als sonst und auch sonst hat sich hier nicht so viel geändert, mir geht es nach wie vor sehr gut, aber nach so vielen Monaten merkt man dann doch, dass man irgendwie doch woanders hingehört.

Mit den weisen Worten des römischen Philosophen, Dramatiker und Staatsmannes Lucius Annaeus Seneca will ich mich für heute verabschieden:

"Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zuviel Zeit, die wir nicht nutzen."