Donnerstag, 13. November 2008

Lack of Haribo

Eine Kurznachricht vom 6. November erreicht uns heute aus einer kleinen Stadt im Sueden Indiens. Zeugenaussagen zufolge ist Akil’s 1000 g Haribovorrat, den er heimlich (denn Gummibaerchen sind ja nicht vegetarisch) mit den Kinder und Freunden geteilt hat zu nichte gegangen.

Nun wuerde ihn der Ernst des Lebens einholen, wenn seine Freunde nicht so klug gewesen waeren und ihm zum Geburtstag u.a. eine 300 g schwere Packung HARIBO Gummibarchen zu schicken. Geruechten zu folge sind diese, dort unter dem Undercovernamen “german chocolate” bekannte Suessigkeit sehr beliebt bei kleinen bis heranwachsenden Kindern.

Congratulations Mr. President-Elect Obama


Fuer alle die immer noch geglaubt haben, dass es Barack Obama nicht schaffen, dass die Hautfarbe immer noch der wichtigste Faktor bei der Wahl ist, dass 24 eine ScFi-Serie ist, weil ein Schwarzer-Praesident ist und dass die Amerikaner nicht vernuenftig waehlen koennen, fuer alle die, kam am 5. November um 9:30 Uhr (Suedindische Ortszeit) die Antwort, dass dem nicht so ist.




Und wie es sich fuer Obamaanhaenger der ersten Stunde gehoert, haben wir dass ganze Spektakel live verfolgt und gefeiert.







Und wie kann man die Wahl besser verfolgen als mit zwei registrierten Demokraten, die von Anfang an auch schon im Caucus fuer Obama gewaehlt haben, die aus seiner Heimtstadt kommen, die ihn schon in seinen politisch unbekannten Jahren vor ca 4 Jahren kennen, denen ihr Office gerade mal 2 Meilen von seinem politischen HQ ist, die zusammen schon 150 US Dollar fuer ihn gespendet haben und die eine weis, der andere Schwarz ist, dessen Oma aus der ersten Generation nach der Sklaverei kommt, und einer Schweizerin!-)




Zu viert sassen wir also schon seit 7 am vor dem Fernseher in einem nahegelegenen Supermarkt, der extra wegen uns aufgemacht hat (normalerweise 10:30) und sahen die einzelnen Staaten reinkommen. Als um 9:30 dann Florida mit 55 Electoral College Votes und Washington mit 11 offiziell an Barack Obama gingen, feierten nicht nur die Freude des amerikanischen Paerchens und alle anderen Chicagoaner im Grant Park den ersten afro-amerikanischen und 44sten President der Vereinigten Staaten von Amerika sondern die ganze Welt und wir auch zu Traenen geruehrt!







Es wurde Geschichte geschrieben und ich bin echt froh, dass ich es in so einem Umfeld erleben durfte!







Congratulations America, President-Elect Barack Obama, aber auch John McCain, der eine ueberragende Concession Speech gehalten hat!



P.S.: Fuer alle als kleine Basicinfo, wusstet ihr schon, dass Obama’s Redenschreiber gerade mal 24 Jahre jung ist…?







Happy Dipawali

Dipawali ist neben Pongal eins der 2 groessten Feste der Hindus. Es kann verglichen werden mit dem christlichen Weihnachtsfest oder auch mit Sylvester.

Tausende von Boellern werden schon 2-3 Wochen vorher verkauft und auch schon gezuendet. Und auch nach Depawali ca. 2-3 Wochen kann man sie noch hoeren.

Wir hatten das Glueck am Tag zuvor unsere Kontaktperson Mister Kennedy Krishnan zu treffen. Ich glaube das war das bisher 3 Mal das wir ihn ueberhaupt gesehen haben, denn ausser das er den Namen als unsere Kontaktperson inne hat, verbindet uns eigentlich nichts, da er sich nicht um uns kuemmert… =)

Naja auf jeden Fall hat er uns und all unsere Besucher zu sich eingeladen um mit ihnen zu feiern.

Und es war einer der besten Abenden ueberhaupt bis jetzt in Indien. Er hat naemlich ein volles Haus. Es waren sein Neffe und seine Nichte da, seine Tochter und sein Sohn, sein Bruder, seine Mutter, noch ein paar Verwandte und wir (Alisa, Alex, Ami, Baba, Marty, Mo & ich).

Und da es eine kuenstlerisch sehr begabte Familie ist (der Bruder ist soweit ich beurteilen kann professioneller Maler und der Rest der Familie musikalisch sehr begabt) hat Akash (sein Neffe) Gitarre gespielt und wir haben dazu gesungen und getanzt. Haben uns praechtig unterhalten und gelacht und zu guter letzt ein sehr sehr gutes Abendmahl aufgetischt bekommen und seinem Sohn beim Raketen, Vulkane und Boeller zuenden zu geschaut…

Und damit haben wir schon unser zweites grosses indisches Fest nach Onam bei einer indischen Familie traditionell gefeiert und sehr genossen!


Throng of visitors @ Sri Sarguru’s


Endlich hat das Sri Sarguru Rajayogasharam Besuch bekommen. Ausgenommen von einem Kurzbesuch von Mr Douglas, Rebekah, Anna & Mille haben die Kids naemlich noch niemanden zu Gesicht bekommen.

Doch kurzzeitig sind unsere Besucherzahlen in die Hoehe geschossen. So hat Ende Oktober / Anfang November mit 6 Besuchern den absoluten Rekord eingefahren. Egal wie lange sie geblieben sind, ich glaube es hat ihnen hier gut gefallen und sie koennen es sicher weiterempfehlen. Ich glaube wir haben ihnen ein abwechslungsreiches und abenteuerreiches Programm geboten: Ueber Landscape-, Animal- & Sightseeing, Wanderungen entlang der Railtracks, Neuentdeckung der Schule, Tennis spielen bis hin zu Besuchen von einer der nettesten indischen Familie ueberhaupt…



Auf jeden Fall danken wir allen die dagewesen sind und freuen uns schon auf die naechsten Besucher.

Achja und mit dem eingespieltem Geld von 1120 Rs werden wir sowohl Fruechte, als auch Spiele fuer die Kinder kaufen!

God is a girl

Nein dieser Blogpost hat nichts mit Groove Coverage oder sonst einer Musikgruppe zu tun, denn die Ueberschrift haette genauso “Enchanneling god…” heissen koennen.


Nun ist mal an der Zeit euch den Vorfall vom 17. Oktober 2008 zu schildern.

Es war schon spaet Abends, dunkel und sehr nebelig wie an vielen dieser Oktoberabende. Ich kam gerade vom lehren, lernen, spielen, lachen, singen, tanzen oder auch sonst was machen aus dem girls hostel am Tempelraum vorbei als meine Augen was sehr sehr ungewoehnliches entdeckten und mich mein Koerper zum Stillstand beorderte. Mehrer Jungs hingen sehr aufgereget an den Fensterscheiben zum Raum, die Tueren waren geschlossen und Ihnen sass ein kleines vielleicht gerade mal 10 Jahre altes Maedchen auf den Knien thronend vor einem ca 17-jaehrigen Jungen, ihn mit einem frischen Ast mitten ins Gesicht schlagend und ihn anschreihend.
Er hat sie bzw. ihn gerade angelogen. Ihn? Ja schon richtig IHN. Denn an diesem Abend war es nicht Deeba, das junge Maedchen aus Arunvankadu, das zu ihm sprach sondern Amman der Gott. Deeba ist naemliche nicht irgendein Maedchen, sondern durch sie spricht schon seit sie klein ist der Gott Amman. Woran man das merkt…? Sie sieht total anders aus, sonst ein sehr nettes suesses Maedchen sieht sie sehr wild aus, grob verglichen mit der Galadriel aus Herr der Ringe, als sie der Versuchung wiederstehen muss. Ihr Atem geht heftig, sie ist nicht wirklich bei Bewusstsein, sie kann nicht gehen, sie kniet auf dem Boden in einer Ringform gegen den Uhrzeigersinn kreisend und hat eine andere Stimme als sonst. An diesem Abend als ich vorbei ging, hatte Gott Amman gerade herausgefunden, dass Nandis mit Vijaykumar und Raghul einen Gasherd geklaut und versteckt hatten, was niemand zuvor bemerkt hatte. Das war der Grund warum dem Jungen mitten ins Gesicht geschlagen wurde…
Ihr Koerper manchmal innehaltend, die Augen raus zum Fensterschweifend machten die Szenerie nur noch furchteinfloessender, vor allem wenn die Kinder sich dann wegducken oder weglaufen, denn man darf dem Gott nicht in die Augen sehen.
Im Tempelraum sass zudem noch die aelterste Damen des Ashrams Mariamma (eine grantiger alter Hausdrachen).
Am Ende der Prozedur hat Gott alle 3 Jungen hereinbeordert und hat ihnen vergeben und sie gesegnet. Und die arme Deeba wurde von Mariamma und einem Maedchen stuedzend weggeschleift, weil sie nicht gehen konnte.

Ich habe in der Geschichte extra keine Woerter wie angeblich verwendet, da es jedem selbst ueberlassen ist zu glauben was man liesst oder in meinem Fall sieht plus erzaehlt wird. Ich weis nicht genau was ich davon halten soll, auf jeden Fall war ich mehr als beeindruckt und auch sehr veraengstigt als ich das ganze von aussen gesehen habe.

Nun ja der Vorfall war schon fast vergessen, als es wieder passierte. Am 7. November 2008 kam ich leider zu spaet um die ganze Geschichte zu verfolgen. Ich sah nur Deeba wieder in der selben Posse sich vor ein paar Maedchen aufbaeumen, dieses Mal im hintersten Raum im girls hostel, wo Gott gerade dabei war sie alle zu segnen. Lada (24, neue warden fuer die Maedchen) wollte, dass ich mich vor Gott setze, aber so spontan ging mir das doch alles zu schnell und deshalb hab ich mich geweigert.

Und nun kommt noch das beste. Danach haben mir die Maedchen und Lada erzaehlt, dass ich es nicht dem Direktor des Ashrams (Nagaraj) und nicht dem Manager (Siva) erzaehlen darf, denn die wuerden Deeba dafuer schlagen. Auch hier bleibt wieder genug Spielraum fuer Spekulationen ob es deswegen ist, weil sie fuerchten, dass Gott weis welche krumen Dinger sie hier drehen oder weil das ganze ein kompletter Schwachsinn ist…

God bless you…

Samstag, 1. November 2008

Leaving the “teen” behind


Nun ist es also so weit, von den Zahlen her hab ich mein Dasein als “Teen”ager beendet, denn sowohl ich Deutschen steht keine Zehn mehr am Ende meines Alters, als auch im Englischen heisst es jetzt “twenty” und nicht mehr “nineteen”!


Aber mir ist zu Ohren gekommen, dass ihr gerne wisst, wie denn so ein 20. Geburtstag in Indien aussieht… ;-)

Also erst ein mal DANKE fuer alle Karten, Messages, Mails, Anrufe, StudiVZmails, Lokamails, Facebookmails, Facebookwallposts, StudiVZpinnwandeintraege, Online-Glueckwunschkarten und Geschenke…
Ausserdem schon mal ein THX fuer die Sachen, die mich noch erreichen werden und ich weis, dass sie schon auf dem Weg sind!



Aber nun zu dem GeburtstagTAG:

October the 16th in 2008

Man kann es Zufall oder Schicksal nennen, aber auf jeden Fall bin ich genau um 7:41 aufgewacht… und so viel ich weis, habe ich genau um diese Uhrzeit vor 20 Jahren das Licht der Welt erblickt! Dann gleich mal das Packet von meiner Family aufgemacht und den Kindern erklaert, dass das Muenchner Lebkuchenherz ein “special german cake” ist… ;-)
Als naechstes hab ich das kleine Poster (A5) entdeckt, auf dem alle Maedchen und Alisa unterschrieben haben und mir “Happy Birthday” wuenschen…
Dann hab ich mich auf die Schokolade (Geburtstagsgeschenk von Mo ‘n Alisa) gestuerzt!-)
Zum Fruehstueck gab’s dann Dhosai (indische Pfannkuchen) mit dem bis jetzt besten Sambal (kA was drinnen war, war auf jeden Fall orange).
Das Fruehstueck kam erst um 10:30 Uhr und die erste Stunde fiel aus…
Also konnte es sich James noch laenger als wie sonst auf meinem Schoss bequem machen! Nach ca. 2 ½ Stunden musste ich mich dann aber verabschieden, denn wir hatten die 9B, 6th, 7th und zum ersten Mal auch die 10th in PET.
Beim Lunch hab ich dann die am vorherigen Tag gekauften Bonbons verteilt, ganz nach indischer Sitte.
Am spaeten Nachmittag nach der Schule habe ich dann ein paar Jungs bei den MatheHA geholfen und spaeter dann im Girl’s Hostel den Maedchen beim singen, tanzen und spielen zu geschaut und mit gemacht… =)
Nach zahlreichen Telefonaten bis in die Nacht bin ich dann erschoepft, aber gluecklich in’s Bett gefallen… ;-)

October the 18th in 2008



Ja ne kleine Feier wollte ich auch dieses Mal haben und so sind wir am Samstag in die Nachbarstadt gefahren um bekannte Gesichter wieder zu treffen und auch bis dahin unbekannte. Dort wurden ich herzlich mit 2 Kerzen (also genau richtig naemlich 2 und “0” Kerzen = 20), indischen Chips und Schokolade und Sesam-Honig-Leckereien begruesst! Danke nochmal dafuer Anna, Mille & Paula! Dann sind wir [Anna, Paula, Mille (alle 3 GER), Vera (A), Gustav (SWE), Mo, Alisa (beide USA) & ich] zusammen in die Stadt und sind in ein amerikanisches Cafehouse, Bar, Pub oder wie immer man es auch nennen mag, was eins der besten Restaurants war die ich bis jetzt hier besucht habe! Dort gab es von French Fries, French Toast ueber Cookies bis zu Pizza und Sandwiches einfach alles…
Am Abend sind wir dann zu Anna, Mille & Paula nach Hause und haben, weil das Kino nur “Kidnap” – einen Hindifim, gezeigt hat, dort zum abrunden des Abends “Art School Confidential 2006” angeschaut!

October the 21st in 2008

Achja falls es jemand bemerkt hat, natuerlich hat eins noch gefehlt und das habe ich 5 Tage spaeter nachgeholt… und zwar natuerlich: Das Kuchenanschneiden bzw –essen. Dieses Jahr einen Swiss chocolate cake!

Haircut in India

Jaja auch so ganz banale Dinge wie Haare schneiden koennen hier manchmal zum Abenteuer werden.

Da mir meine Haare wieder mal gedroht haben mir die Sicht zu versperren, wenn ich sie nicht bald kuerzen wuerde, hab ich mich also am 15. Oktober in die Stadt aufgemacht um Leute zu fragen, wo ich meine Haare am besten schneiden lassen kann…

Alsbald war ich dann auch schon in einem winzigen Maennerfriseurladen angekommen. Meine einzigen Angaben waren, dass es modern und nicht zu kurz sein sollte!

Also hat er dann erst mal rumgeschnitten und nach ca. 2 Minuten sah ich aus wie ein Beatle, also eine Topffrisur hatte ich mir eigentlich nicht unter modern vorgestellt und um meine Haare noch zu retten hab ich dann einfach auf einen beliebigen (juengeren) Mann im Laden gezeigt und hab gemeint, dass ich es ungefaehr so will… =)

Naja am Ende waren meine Haare dann mal wieder sehr sehr kurz (viel kuerzer als be idem Mann auf den ich gezeigt hatte). Dann sind meine Haare vorne aber runter gefallen und sie hatte kein Gel da, haben aber gemeint, dass es damit besser aussieht, also hat sich ein anderer Friseur auf den Weg gemacht in den naechsten laden hat 2 verschiedene Gele geholt und hat gemeint was fuer eins ich will, dann hab ich ihm die 69 Rs dafuer gegeben und er hat es gekauft.

Nach dem er mir dann Gel in die Haare geschiert hat und nachdem ich aufgestanden war noch ein paar Nachkorrekturen wurde ich dann freundlich entlassen…

P.S.: Auch dieser in Deutschland manchmal schon etwas kostspieliger Besuch, kostet in Indien gerade mal zwischen 20 und 35 Rs!